„Irreführende Versprechen“Getränkehersteller muss Werbe-Logo ändern – kommt jetzt ein EU-weites Verbot?

Flaschen mit Saft des Getränkeherstellers Eckes-Granini

Der Getränkehersteller Eckes-Granini wird aufgrund einer Abmahnung von Foodwatch das Werbe-Logo ändern. Das Foto vom 2. Oktober 2015 zeigt Granini-Flaschen.

Der bekannte Getränkehersteller Eckes-Granini wird aufgrund einer Abmahnung ein Werbe-Logo überarbeiten – weil „irreführende Klima- und Umweltversprechen beworben werden“.

Wer kennt sie nicht, die Säfte von Granini? Was das Werbe-Logo angeht, muss das dahinterstehende Unternehmen Eckes-Granini sich jetzt erstmal etwas Neues einfallen lassen.

Der Getränkeherstellerstoppt nach einer Abmahnung durch die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch Werbung mit dem Logo „CO2-neutral“ auf seinen Produkten.

Nach Abmahnung von Foodwatch: Granini ändert Werbe-Logo

Wie Foodwatch am Freitag (24. Februar 2023) mitteilte, gab das Unternehmen eine entsprechende Unterlassungserklärung gegenüber der Organisation ab, um eine Klage zu verhindern.

Granini behalte sich darin aber vor, alle bereits existierenden Verpackungen mit dem Aufdruck noch bis Ende Juli auszubringen, um sie nicht vernichten zu müssen.

Foodwatch hatte Granini in seiner Abmahnung vorgeworfen, über Umweltprojekte nur einen Bruchteil der Treibhausgasemissionen auszugleichen, die bei der Produktion eines Saftes anfielen – nämlich nur 6,9 Prozent.Hier nehmen Sie an unserer EXPRESS.de-Umfrage teil:

Bei der Werbung handelt es sich demnach um ein selbst gestaltetes Logo, das auf der Verpackung von Säften, Nektaren oder Fruchtsaftgetränken aufgedruckt ist.

Granini wies in der Unterlassungserklärung darauf hin, sich schon im August vergangenen Jahres dazu entschieden zu haben, die „Kommunikation der CO2-/Klimaneutralität auf seinen Produkten nicht mehr fortzuführen“.

Gleichwohl strebe das Unternehmen auch künftig eine Klimaneutralität an, bei der Emissionen durch nachvollziehbare Klimaprojekte kompensiert werden.

Foodwatch begrüßte die Unterlassungserklärung. In den Supermärkten fänden sich aber noch viele weitere Produkte, die mit „irreführenden Klima- und Umweltversprechen beworben werden“.

Foodwatch könne nicht „jede einzelne Verbrauchertäuschung abmahnen“. Stattdessen müsse sich die Bundesregierung in Brüssel für ein gesetzliches Verbot irreführender Klima-Werbung auf Lebensmittel einsetzen, forderte die Organisation. (afp/kvk)