Schon zum zweiten MalGroße Modekette erneut insolvent: „Massive Umsatzeinbußen“

Die Münchner Modekette Hallhuber ist erneut insolvent. Unser Symbolbild zeigt eine Modefiliale in Oldenburg.

Die Münchner Modekette Hallhuber ist erneut insolvent. Unser Symbolbild zeigt eine Modefiliale in Oldenburg.

Ladensterben im Einzelhandel: Erneut meldet eine bekannte Modekette Insolvenz an. Für den Händler ist es jedoch nicht der erste Bankrott in den letzten Jahren.

Oberbekleidung sowie Schuhe und Accessoires für Frauen. Ein breites Sortiment, dass der Konzern seinen Kundinnen und Kunden anbietet. Die Rede ist von der Münchner Modekette Hallhuber. In Deutschland betreibt der Händler rund 110 Filialen mit 1100 Angestellten.

Doch nun muss Hallhuber bereits zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit Insolvenz anmelden. Wie „Textil Wirtschaft“ beichtete, sei der Antrag am Mittwoch (31. Mai 2023) genehmigt worden.

Münchner Modekette Hallhuber bereits zum zweiten Mal insolvent

Der Grund: „Marktbekannte multiple Krisen im Textileinzelhandel und die daraus folgenden massiven Umsatzeinbußen“, so das Unternehmen. Das bevorstehende Insolvenzverfahren ist jedoch nicht das erste für die Münchner Modekette.

Bereits vor zwei Jahren war die Marke Hallhuber, die 1977 gegründet wurde, vor der Insolvenz gerettet worden. Grund für den Bankrott waren die damaligen Corona-Einschränkungen. Im Juni 2021 hatten die Investoren Rouven Angermann und Torsten Eisenkolb den Textilhändler übernommen und konnten den Modehändler noch einmal retten.

Doch wie geht es nun für den Modehändler weiter? Ob Hallhuber ein zweites Mal gerettet werden kann, ist noch unklar. Im Gespräch sei jedoch, dass die Modekette auf der Suche nach einem neuen Finanzinvestor ist, um das Unternehmen retten zu können. Dabei soll die bisherige Geschäftsführung jedoch bestehen bleiben.

Ihnen zur Seite stehe der gerichtlich bestellte Sachwalter Christian Gerloff. Zudem sollen die Sanierungsexperten Sven Tischendorf und Alexander Höpfner als Geschäftsführer mit an Bord kommen, heißt es in dem Bericht.

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Hallhuber ist nicht die einzige Modekette, die Insolvenz anmeldete. Zuletzt verkündeten bekannte Marken wie Gerry Weber oder Peek & Cloppenburg den Bankrott. Im Januar 2023 hatten die deutschen Amtsgerichte nach endgültigen Ergebnissen 1271 beantragte Unternehmensinsolvenzen gemeldet. Das waren 20,2 Prozent mehr als im Januar 2022. Besonders davon betroffen sind der Mode- und Schuhhandel.

Gründe für die steigenden Zahlen von Insolvenzen gibt es viele. So treibt die Inflation Preise und Kosten nach oben und schmälert die Kaufkraft der Kunden und Kundinnen. Außerdem haben die Belastungen in der Corona-Pandemie die Reserven vieler Unternehmen ausgereizt. Hinzu kommen steigende Energiepreise, hohe Mieten und Kostensteigerungen beim Personal. Ob Hallhuber die Krise durch neue Finanzspritzen überwinden kann, wird sich zeigen. (js)