IkeaKehrtwende – Möbelhaus schraubt plötzlich ordentlich an den Preisen

Das Logo des schwedischen Möbelhaus Ikea ist am Gebäude des Einrichtungshauses in Lugano, Grancia, Schweiz zu sehen.

Das Logo des schwedischen Möbelhaus Ikea ist am Gebäude des Einrichtungshauses in Lugano, Grancia, Schweiz zu sehen.

Für die Verbraucherinnen und Verbraucher ist es ein Grund zur Freude: Beim schwedischen Möbel-Giganten Ikea fallen seit kurzer Zeit wieder deutlich die Preise. Dahinter steckt ein Trend, durch den sich das Unternehmen höhere Verkaufszahlen verspricht.

von Paulina Meissner  (mei)

Kehrtwende beim Möbelhaus Ikea! Vor etwa zwei Jahren zog das Unternehmen noch deutlich die Preise an – die Begründung damals, war die andauernde Inflation, welche den Konzern zum Handeln gezwungen habe. Nun gab es bei den Preisen des Möbelhaus erneut einiges an Bewegung – dieses Mal allerdings in die andere Richtung.

Denn: Ikea schraubte die Preise seit Beginn September 2023 deutlich runter. Wie das „Manager Magazin“ berichtet, seien von den Preissenkungen Hunderte bis Tausende verschiedene Produkte betroffen. Was steckt dahinter?

Ikea: Schwedisches Möbelhaus überrascht mit Preissenkungen

Der Grund dafür sind rückläufige Verkaufszahlen. Und das, obwohl der Konzern das laufende Geschäftsjahr sogar mit einem Umsatzplus von über 6 Prozent abgeschlossen hat. Die Kundschaft kauft teurere, in der Anzahl aber weniger Produkte ein. Dagegen sollen nun Preissenkungen helfen.

Dem Unternehmen zufolge sind diese durch die Verwendung verbesserter Materialien und einer optimierten Produktion ermöglicht worden.

Und damit nicht genug: Denn in Zukunft sollen die Preise noch weiter fallen. Jesper Brodin, der Geschäftsführer von Ingka, betonte am Donnerstag (12. Oktober 2023) im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters, dass die Gruppe derzeit massiv in Preissenkungen investiert. Insbesondere Aufbewahrungsartikel wie Schubladen, Regale, Kleiderschränke und Küchenutensilien seien betroffen. Das beliebte Ikea-Regal „Billy“ ist so beispielsweise bereits im Geschäftsjahr 2023 um ganze 20 Prozent günstiger geworden.

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Jon Abrahamsson, Chef von Inter Ikea, erklärt, dass die Anzahl der verkauften Produkte nicht im gleichen Maße gestiegen ist wie der Gesamtverkaufswert. Dies liege daran, dass immer mehr Kundinnen und Kunden teurere Ikea-Artikel online bestellen, dabei allerdings weniger kleine Haushaltsgegenstände wie Gläser oder Servietten gekauft werden. Er betont: „Wenn man in ein Ikea-Einrichtungshaus kommt, gibt es viel mehr Impulskäufe.“ Online bleiben diese oft aus.

Man reagiere mit den günstigeren Preise demnach außerdem auf einen aktuellen Trend, bei dem die Menschen aufgrund der Inflation und der zahlreichen Feiertage in den kommenden Monaten eher weniger Geld in Restaurants ausgeben und stattdessen in ihre eigene Wohnqualität und ihr Zuhause investieren.

Olga Oncu, Leiterin des Ikea-Einzelhandels der Ingka Group, merkte außerdem an, dass die Menschen Feste wie Weihnachten und Silvester vermehrt zu Hause feiern, da dies oft günstiger ist. Dekorations- und Haushaltsartikel seien somit deutlich mehr gefragt und sollen für die Kundschaft durch kleine Preise attraktiver werden.