Nächster Preis-SchockExperte warnt: Eier immer teurer – Bei einer Sorte könnte es jetzt sogar knapp werden

Eine Eier-Packung, aufgenommen im Januar 2011 in einem Supermarkt in Mülheim (Ruhr).

Eine Eier-Packung, aufgenommen im Januar 2011 in einem Supermarkt in Mülheim (Ruhr). Die Aufnahme dient hierbei als Symbolfoto.

Alles wird teurer. Auch Grundnahrungsmittel wie Butter, Brot und Eier. Bei letzterem überrascht die Experte-Prognose nun jedoch. Denn betroffen ist besonders eine bestimmte Sorte.

Geflügelhalter rechnen mit weiter steigenden Eierpreisen in Deutschland. Vor Weihnachten dürften nach Einschätzung der Erzeuger vor allem die preisgünstigen Eier aus Bodenhaltung teurer werden. „Bei den preiswerten Eiern wird es am ehesten knapp“, sagte der Präsident des Zentralverbands der deutschen Geflügelwirtschaft, Friedrich-Otto Ripke.

Bei den teureren Eiern aus Biohaltung oder aus Freilandhaltung rechne er derzeit nicht mit knapper werdender Ware. Zuletzt seien die Kundinnen und Kunden wegen der hohen Inflation sehr preissensibel gewesen und hätten eher zur günstigeren Ware gegriffen.

Inflation: Besonders eine Eier-Sorte wird nun deutlich teurer

Mehrere Faktoren verteuern derzeit die Eierpreise: Die anhaltende Geflügelpest sorgt für einen geringeren Legehennenbestand in Europa. Wegen der hohen Futtermittelkosten haben nach Branchenangaben viele Betriebe ihren Tierbestand reduziert. Schließlich habe der Ausstieg aus dem Kükentöten die Preise für Junghennen stark steigen lassen, sagte Ripke: „Der Junghennenpreis hat sich verdoppelt.“

Wegen der Geflügelpest könnten auch Länder wie die Niederlande nicht mehr genügend Bodenhaltungseier liefern. Der Selbstversorgungsgrad bei Schaleneiern liegt Ripke zufolge in Deutschland bei knapp über 70 Prozent. Der Rest werde importiert und stamme zu 70 Prozent aus den Niederlanden.

Die geringere Zahl an Legehennen treffe derzeit auf eine starke weltweite Nachfrage nach Eiern, sagte der Vorsitzende des Bundesverbandes Ei, Henner Schönecke: „Es ist so, dass derzeit die Amerikaner in Europa Eier kaufen, weil sie selber nicht genügend haben.“ Da überlege jeder Produzent, wohin er seine Eier verkaufe.

Inflation: Drohen Deutschland bald Lieferengpässe wie in Großbritannien?

Das könne dazu führen, dass im Lebensmitteleinzelhandel bestimmte Eier im Sortiment fehlen. Situationen wie in Großbritannien, wo Discounter teils den Kauf auf ein bis zwei Packungen pro Kunde begrenzt hätten, seien in Deutschland aber nicht zu erwarten.

Wegen des Verzichts auf das Kükentöten seien die Eierpreise bereits im vergangenen Jahr um zwei Cent pro Ei gestiegen. In diesem Jahr komme nochmals eine Steigerung um zwei Cent pro Ei hinzu aufgrund der gestiegenen Futterkosten.

„Die günstigsten Eier liegen heute bei 1,99 Euro pro zehn Stück“, sagte Schönecke. Wegen der Geflügelpest und der damit verbundenen Stallpflicht für Legehennen in den betroffenen Regionen sei damit zu rechnen, dass im neuen Jahr auch Eier aus Freilandhaltung knapper werden. (dpa)