Marc-Olivier W. aus Nürnberg hatte im Kaufland-Onlineshop ein Rudergerät für 400 Euro gekauft. Nun hat er Ärger mit dem Unternehmen. Was ist da genau schiefgelaufen?
KauflandGroßer Frust nach 400-Euro-Kauf – aber Kunde hat offenbar eine Sache übersehen
Nachdem sich eine Lidl-Kundin auf der Facebookseite des Discounters bitterböse beschwert hat (EXPRESS.de berichtete), gibt es ein weiteres Service-Opfer.
So erreichte unsere Redaktion die Beschwerde von Marc-Olivier W. aus Nürnberg. Er kaufte im Kaufland-Onlineshop, das Unternehmen gehört wie Lidl zur Schwarz-Gruppe (weitere Infos siehe unten), im Februar 2020 ein Rudergerät für zu Hause. Wert: 400 Euro.
Kunde kauft Rudergerät bei Kaufland und wartet seit Monaten auf Ersatz
Im Juli 2021 ging der Hometrainer kaputt. Damit begann der Ärger. W. reklamierte bei Kaufland und wartet seitdem auf einen Austausch des Gerätes. „Zweimal wurde mir schon eine Ersatzlieferung zugesichert. Jetzt ignorieren sie mich“, erklärt der Nürnberger gegenüber EXPRESS.de.
Das Rudergerät ist weiterhin im Kaufland-Onlineshop erhältlich. Jetzt kostet das Gerät jedoch 650 Euro. „Wahrscheinlich wegen des Corona-Heimtraining-Booms“, vermutet W.
Die Schwarz-Gruppe: 500.000 Mitarbeiter in 33 Ländern...
- Die Schwarz-Gruppe beschäftigt laut eigenen Angaben 500.000 Mitarbeiter in 33 Ländern
- Demnach gehört das Unternehmen zu den weltweit führenden Handelsunternehmen.
- Beheimatet ist die Schwarz-Gruppe im baden-württembergischen Neckarsulm
- Lidl und Kaufland gehören zum Unternehmen.
Nicht nur die Hinhaltetaktik nervt W. Sein Verdacht: „Kaufland möchte mich dazu bringen, ein deutlich günstigeres und minderwertigeres Austauschgerät zu akzeptieren.“
Eine telefonische Kundenhotline gebe es zudem auch nicht. So bleibe ihm nur die Möglichkeit, weiter per E-Mail mit dem Unternehmen zu kommunizieren.
Inzwischen hat sich Kaufland bei EXPRESS.de gemeldet. Eine entsprechende Reklamation sei dem Unternehmen nicht bekannt. Die Aussage überrascht erstmal, dürfte vermutlich aber daran liegen, dass W. die Ware zwar über den Kaufland-Onlineshop bestellt hat – doch der Konzern eigentlich gar nicht der Verkäufer ist.
Kaufland.de bietet nur den Marktplatz an – ähnlich wie bei Amazon
Denn: Kaufland stellt den Marktplatz auf seiner Seite lediglich zur Verfügung. Heißt, auf das Geschäftsgebaren der dort anbietenden Händler hat der Konzern nur geringen Einfluss. Hintergrund: Im Oktober 2020 übernahm die Schwarz Gruppe den Online-Marktplatz real.de von der SCP Group. Seit dem 14. April 2021 heißt die Plattform somit nicht mehr real.de, sondern Kaufland.de.
Mehr als 5000 Händler bieten ihre Ware über den Online-Marktplatz von Kaufland.de an. Wer dann ein Problem hat und seine Ware umtauschen will, muss sich an den entsprechenden Händler wenden. Kaufland sieht sich da nicht in der Pflicht. Ein ähnliches Prinzip gibt es bei Amazon.