So teuer wie seit acht Jahren nicht mehrExperten rechnen mit Preisexplosion bei Brötchen

Eine Verkäuferin nimmt ein Brötchen mit einer Zange aus einem Brötchenkorb.Werden Brötchen bald teurer? Mit ein Grund: die stark gestiegenen Getreidepreise.

Werden Brötchen (hier ein undatiertes Symbolfoto) bald teurer? Mit ein Grund: die stark gestiegenen Getreidepreise.

Backwaren könnten bald teurer werden – unter anderem, weil die Getreidepreise so explodiert sind.

Köln. Nudeln, Benzin, Gas – gefühlt explodieren aktuell in allen Bereichen die Preise. Die nächste Hiobsbotschaft: Backwaren – darunter auch Brötchen – könnten bald teurer werden.

Es gibt mehrere Gründe, die dafür verantwortlich sind. Unter anderem waren die Getreidepreise im August so hoch, wie seit acht Jahren nicht mehr. Laut dem Statistischen Bundesamt nahmen sie um 34,4 Prozent zu. Folge: Brötchen könnten bald die magische 1-Euro-Preisgrenze überschreiten.

Schlechte Getreideernte: Kosten Brötchen bald mehr als ein Euro?

Doch der Getreidepreis ist nicht alleine Schuld. Wie der Deutsche Bauernverband gegenüber „Stern“ erklärt: „Um den Brötchenpreis um nur einen Cent anzuheben, müsste sich der Getreidepreis verdoppeln.“ Entscheidender seien die Kosten für Energie und Arbeit – zudem wirke sich das Wetter extrem auf die Getreideernte aus.

In einer August-Prognose des Bundeslandwirtschaftsministeriums hieß es noch: Häufiger Regen im Sommer werde in weiten Teilen des Landes zu sinkenden Erntemengen führen.

Auch in anderen Ländern werde beziehungsweise sei die Getreideernte schlecht ausgefallen, was das Problem noch vergrößere. Das Statistische Bundesamt spricht sogar von „weltweit reduzierten Ernteprognosen“.

Preisexplosion auch bei Gemüse und Kartoffeln

Nicht nur die Getreideernte bereitet den Bauern Sorgen – auch die Preise für Gemüse sind gestiegen. Größere Preissteigerungen gab es vor allem bei Salat mit plus 61,7 Prozent. Grund seien die derzeitigen geringen Angebotsmengen am Markt, so das Statistische Bundesamt.

Für Speisekartoffeln seien die Preise im Vorjahresvergleich um 21,2 Prozent gestiegen. Dies sei die erste Preissteigerung seit September 2019. Im Juli 2021 betrug der Preisrückgang gegenüber dem Vorjahr noch minus 23 Prozent. Die Preise stiegen im August 2021 aufgrund geringer Erntemengen und dem dadurch knappen Angebot am Markt. (mt)