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Zeichen für GleichberechtigungLieferdienst stellt Menstruationsartikel kostenfrei zur Verfügung

Damenbinden und Tampons liegen in einer Toilette an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, hier im April 2022.

Damenbinden und Tampons liegen in einer Toilette an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Der Lieferdienst Knuspr verschenkt ab sofort Menstruationsartikel.

Kostenfreie Tampons und Binden. Das gibt es ab sofort im Online-Shop eines Lieferdienstes. Die Aktion, die noch bis Ende des Jahres laufen soll, macht auf die Notwendigkeit politischer Maßnahmen aufmerksam.

von Jana Steger  (JS)

Der Lieferdienst Knuspr hat sich dazu entschlossen, einen Schritt in Richtung Gleichberechtigung zu gehen. Neben einer großen Auswahl an Lebensmitteln und Haushaltsprodukten bietet das Unternehmen auch Menstruationsprodukte in seinem Online-Shop an.

Einige stellt Knuspr ab sofort kostenfrei zur Verfügung. In einem klaren Bekenntnis zu diesem Anliegen hat das Unternehmen eigens eine Kategorie namens „kostenfreie Damenhygieneprodukte“ in seinem Online-Shop eingeführt.

Lieferdienst Knuspr bietet Tampons und Binden kostenfrei

Aktuell finden sich in dieser Kategorie fünf verschiedene Produkte, darunter Bio-Tampons in drei verschiedenen Größen sowie zwei unterschiedliche Binden der Marke Cosmea. Wie die „Lebensmittel Zeitung“ berichtet, übernimmt Knuspr die Kosten für die kostenlos zur Verfügung gestellten Produkte aktuell selbst.

Die Dauer der Initiative bleibt vorerst jedoch ungewiss, wie Knuspr mitteilte. Die einzige Angabe dazu lautete, dass die Aktion „mindestens bis Ende des Jahres“ laufen werde. Diese Entscheidung betreffe jedoch ausschließlich die ausgewählten Produkte, während Kundinnen und Kunden weiterhin den regulären Preis für andere Menstruationsprodukte, wie „ob“-Tampons oder „Always“-Binden, blechen müssen.

Hinter diesem Schritt stehe eine klare Botschaft für Gleichberechtigung, wie Carolin Kracmer, die Marketingdirektorin von Knuspr, betonte. „Gleichberechtigung darf nicht bei Hygieneprodukten aufhören. Daher fordern wir, dass die Politik hier endlich tätig wird“, so Kracmer.

Die Diskussion um die kostenlose Bereitstellung von Binden und Tampons in öffentlichen Einrichtungen sowie die mögliche Reduzierung der Mehrwertsteuer auf null wird bereits seit Jahren geführt. Einige Länder, wie zum Beispiel Schottland, haben bereits Gesetze erlassen, die vorsehen, dass diese Produkte seit 2022 in Bildungseinrichtungen und städtischen Einrichtungen kostenfrei zur Verfügung stehen müssen.

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Kracmer hofft, dass die Aktion von Knuspr bereits bestehenden Initiativen zu diesem Thema neuen Auftrieb gibt. So hat beispielsweise Lidl vor zwei Jahren in Irland ein Coupon-Programm ins Leben gerufen, bei dem Binden und Tampons sogar verschenkt wurden.

In Deutschland werden Periodenprodukte nämlich bisher nur in ausgewählten Städten, Regionen oder Bildungseinrichtungen wie Universitäten kostenfrei abgegeben. Mit der Initiative versucht Knuspr nun, das Bewusstsein für die Gleichberechtigung bei Menstruationsprodukten zunehmend in den Fokus zu rücken und konkrete Maßnahmen zu ergreifen.