Die Bäckereikette Lila Bäcker schließt nun alle noch verbliebenen Filialen. Davon sind mehrere Hundert Mitarbeitende betroffen.
900 EntlassungenAb Februar 2024 – bekannte Bäckereikette schließt alle Filialen
Für die Backkette Lila Bäcker ist es das zweite Insolvenzverfahren innerhalb von fünf Jahren – und diesmal bedeutet es das endgültige Aus.
Bis Ende Februar werden alle verbliebenen 160 Filialen in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin und Schleswig-Holstein geschlossen, wie das Unternehmen am Freitag (19. Januar 2024) in Neubrandenburg mitteilte. Gleiches gelte für den Logistikbereich, die Verwaltung und die Produktion in Pasewalk.
Lila Bäcker: Letztes Angebot abgelehnt
„Rund 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen daher zum 1. Februar entlassen werden“, hieß es weiter. Die Mitarbeitenden der „Unser Heimatbäcker GmbH“ wurden am Freitagmorgen bei einer Online-Konferenz vom Insolvenzverwalter Christian Graf Brockdorff über die Schließungen informiert. Zuvor hatte der Radiosender Ostseewelle berichtet.
Hintergrund der aktuellen Entscheidung, die Kette komplett abzuwickeln ist nun, dass auch das letzte Angebot des einzig verbliebenen Interessenten in dieser Woche von den Banken auch aus formellen Gründen abgelehnt wurde, wie das Unternehmen mitteilte.
„Die Finanzierer sind deshalb nicht weiter bereit, Verluste aus dem laufenden Geschäftsbetrieb zu tragen. Ohne eine solche Zusage der Banken können und dürfen wir den Betrieb aber nicht fortführen“, sagte der Insolvenzverwalter.
Die Bäckereikette hat schon lange mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Lila Bäcker hatte bereits Anfang 2019 mit rund 2500 Mitarbeitenden und 400 Läden Insolvenz angemeldet und war dank einer Landesbürgschaft aus Schwerin im September 2019 mit 270 Filialen und 2100 Mitarbeitenden neu gestartet.
Lila Bäcker: Keine Rettung für die Filialen
Im Oktober 2023 hatte die Backkette schließlich ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Im Dezember war der letzte Investor für eine Übernahme des gesamten Unternehmens abgesprungen. Zum 1. Januar wurde das Insolvenzverfahren eröffnet. Etwa ein Drittel der etwa 230 Filialen sollte demnach geschlossen werden. Bleiben sollten nur die rund 160 gut besuchten Filialen und Cafés an interessanten Standorten.
Die Begründung für diesen ersten Schnitt: Im Dezember sei der letzte Investor für eine Übernahme des gesamten Unternehmens abgesprungen. „Eine Gesamtlösung für den Lila Bäcker scheiterte an schwierigen Marktbedingungen durch gestiegene Energie- und Rohstoffpreise, unter denen auch andere Bäckereien leiden“, hieß es.
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Nun ist auch für den verbliebenen Rest Schluss: Der Geschäftsbetrieb der „Unser Heimatbäcker GmbH“, die „Unser Heimatbäcker Logistik GmbH“, und die Verwaltungseinheit „Unser Heimatbäcker Holding GmbH“ sollen in den kommenden Wochen abgewickelt werden. „Am 26. Januar werden in Pasewalk die letzten Brote und Brötchen gebacken. Die Filialen bleiben dann ab dem 29. Januar geschlossen“, hieß es.
„Danach wird aufgeräumt, um insbesondere die Filialen am 1. Februar sauber an die Vermieter zu übergeben. Einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden noch für die Aufräum- und Logistikarbeiten im Februar sowie für zusätzliche Abwicklungstätigkeiten weiterbeschäftigt.“
Für die Mäkelbörger Kuchen-Manufaktur würden weiterhin Investoren gesucht, hieß es weiter. Sie soll in von der Heimatbäcker GmbH in Insolvenz fortgeführt werden. Zudem sei es möglich, dass sich Mitbewerber für einige der dann leeren Filialen interessieren. Hier werde das Unternehmen vermitteln und so eventuell beim Erhalt vieler Arbeitsplätze helfen. (dpa)