Das wurde ZeitIkea plant eine Möbel-Revolution, auf die viele Kunden gewartet haben
Eskilstuna – Es ist ein Modellprojekt des schwedischen Möbelriesen Ikea, welches das Verhalten der Kunden beeinflussen soll. Und gleichzeitig den Trend zu Gebrauchtwaren bedienen soll: In der mittelschwedischen Stadt Eskilstuna soll noch in diesem Herbst der erste Ikea-Secondhand-Shop eröffnet werden.
Secondhand ist angesagt bei vielen Kunden, Nachhaltigkeit wird für viele auch beim Kauf von Möbeln immer wichtiger. Das hat offenbar auch Ikea verstanden und plant nun „das bisher kleinste Möbelhaus“, wie Jonas Carlehed, Nachhaltigkeitschef des schwedischen Konzerns, es beschreibt. Das neue Projekt stellt Ikea auf seiner Webseite vor.
Die Idee: Ikea-Kunden kaufen in dem Secondhand-Store Möbel, die andere nicht mehr haben wollen und an das Kaufhaus spenden können. Alle Produkte, die aus zweiter Hand angeboten werden, sollen ursprünglich aus einem Ikea stammen.
Auch Ikea-Möbel, die beschädigt waren und repariert worden sind, sollen in dem Shop zu finden sein. Der Preis sei dann niedriger als bei neuen Möbeln. Man wolle damit mehr Menschen zu „einem nachhaltigeren Leben innerhalb der Grenzen des Planeten“ inspirieren, heißt es.
Bislang gab es in den Ikea-Möbelhäusern eine Fundgrube, auch in deutschen Kaufhäusern. Dort wurden etwa Restposten und Ausstellungsstücke zu einem günstigeren Preis angeboten. Ein reines Kaufhaus für Secondhand-Waren gibt es bislang nicht.
Ikea: Ist der Test in Schweden erfolgreich, könnte das Projekt exportiert werden
Immerhin ist es schon jetzt möglich, gut erhaltene Möbel an Ikea zurück zu verkaufen, wie der Konzern auf der Internetseite erklärt.
Doch können bald auch die deutschen Ikea-Kunden Möbel aus zweiter Hand zu einem günstigeren Preis in einem speziellen Secondhand-Shop kaufen?
Erstmal handele es sich um einen Test, erklärt Carlehed. Sollte sich das Konzept als erfolgreich herausstellen, könnten jedoch weltweit weitere Secondhandläden folgen. „Um unsere Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, müssen wir unsere Ideen in der Praxis testen“, so der Nachhaltigkeits-Chef.
Secondhand-Shop von Ikea: Der Trend ist schon seit Jahren auf dem Vormarsch
Den Trend zur Secondhand-Ware haben auch bereits andere Unternehmen für sich entdeckt: Der Online-Händler Zalando zum Beispiel hat einen entsprechenden Pop-up-Store in Berlin getestet und will Secondhand-Artikel ins Online-Angebot aufnehmen.
Ikea tut schon länger einiges, um nachhaltiger zu werden: Zum Beispiel gibt es seit einiger Zeit die bekannten Hotdogs und auch die Köttbullar-Bällchen in der Veggie-Variante. 91 Prozent des Abfalls werden laut eigenen Angaben für die Energiegewinnung genutzt. Wie Ikea zudem mitteilt, sollen in zehn Jahren alle Produkte aus erneuerbaren Materialien bestehen und komplett recyclebar sein.
Trotzdem steht das Unternehmen immer wieder in der Kritik, etwa weil Ikea mit den günstigen Preisen Kunden dazu verleite, viel mehr zu kaufen als sie benötigen. (mg)