60 Jahre lang verkaufte Nestlé seinen Schokokeks Negrita. Nun wird dieser umbenannt. Im Sinne einer „Kultur des Respekts und der Nicht-Diskriminierung“, wie das Unternehmen mitteilt.
Diskriminierend?Nestlé benennt Süßigkeit nach 60 Jahren um
Vevey. Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé ändert vor dem Hintergrund der Debatte über Rassismus und Diskriminierung den Namen einer in Chile beliebten Sorte von Schokoladenkeksen.
Das 60 Jahre lang als „Negrita“ verkaufte Gebäck wird künftig unter dem Namen „Chokita“ vermarktet, wie Nestlé am Mittwoch (21. Juli 2021) ankündigte. Die Entscheidung sei im Sinne einer „Kultur des Respekts und der Nicht-Diskriminierung“ getroffen worden.
Nestlé benennt Schoko-Keks um: Aus „Negrita“ wird „Chokita“
„Negrita“ ist ein in Schokolade getauchter Vanillekeks. Der Name bedeutet übersetzt so viel wie „kleiner schwarzer Mensch“. Die männliche Version „Negrito“ hatte dem uruguayischen Fußballstar Edison Cavani erst kürzlich eine Geldstrafe wegen Rassismus eingebracht. Auf Instagram hatte er sich mit „Danke, Negrito“ bei einem Fan bedankt.
Die Bezeichnungen „negrito“ und „negrita“ sind wie auch „gordo“ (Dickerchen) oder die weibliche Version „gorda“ in einigen lateinamerikanischen Ländern als Kosenamen weit verbreitet. Sie werden auch für Menschen benutzt, die nicht schwarz beziehungsweise übergewichtig sind. Zugleich ist Rassismus gegenüber Schwarzen und Ureinwohnern in vielen Ländern Lateinamerikas weit verbreitet.
Nestlé gab an, es gebe ein „gestiegenes Bewusstsein von Marken und ihrer visuellen Sprache in Bezug auf die Verwendung von Stereotypen oder kulturellen Darstellungen“, die als „unangemessen“ angesehen werden könnten. Zuvor hatte der Konzern bereits die Verpackung der „Negritas“ verändert. Sie zeigt nun nicht mehr das Gesicht einer schwarzen Frau. (afp)