Die Regierung arbeitet an neuen Ernährungsempfehlungen. Dass der Fleischkonsum in diesem Zuge verringert werden soll, löst aktuell viel Unmut aus.
„Es ist ein Irrsinn“Regierungsplan: Currywurst nur noch einmal im Monat
von Lara Hamel (hl)
Ob als schneller Imbiss zwischendurch oder als richtige Mahlzeit: Die Currywurst erfreut sich in Deutschland nach wie vor großer Beliebtheit.
Allerdings gibt es aktuell etwas, das der Freude einen Dämpfer verpasst: Die deutsche Bundesregierung arbeitet zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) an einer Ernährungsstrategie, in der der Currywurst-Verzehr nicht gut wegkommen könnte …
DGE: Ernährungsplan erhält viel Gegenwind
Die DGE spricht regelmäßig Empfehlungen für eine gesunde Ernährung aus. Die neuesten Überlegungen sollen vor allem eine „gesündere, ressourcenschonende, pflanzenbetonte Ernährung fördern“. Dabei steht nicht nur die menschliche Gesundheit im Vordergrund, sondern auch der nachhaltige Umgang mit Ressourcen.
Mehr als 600 Gramm Fleisch sollte laut DGE pro Woche nicht verzehrt werden. Die neue Strategie sieht nun vor, den Konsum auf 10 Gramm pro Tag, also 70 Gramm pro Woche, herunterzufahren. Laut „Lebensmittel Zeitung“ fasst Eckhard Heuser, Hauptgeschäftsführer des Milchindustrie-Verbands, die angedachte Empfehlung so zusammen: „Das entspräche einer Currywurst im Monat!“
Der Deutsche Bauernverband spricht von einer „staatlichen Diskriminierung tierischer Lebensmittel“. Und auch die Hauptgeschäftsführerin des Fleischverbands, Heike Harstick, weist auf die negativen Folgen der Fleischkonsum-Reduzierung hin. Gegenüber „BILD“ sagte sie: „Bereits heute sind selbst in Deutschland viele Menschen mit bestimmten Nährstoffen, zum Beispiel Eisen oder Vitamin B12, unterversorgt.“
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Dieser Mangel könnte sich durch eine fleischärmere Ernährung noch verschlimmern. Auch Heuser meldete sich für den „BILD“-Artikel noch mal zu Wort und bezog Stellung zu der geplanten 10-Gramm-Empfehlung: „Es ist ein Irrsinn und nicht praktikabel.“
Laut DGE soll die Strategie allerdings auch nicht die „gelegentliche Currywurst verbieten“. Gegenüber der „Lebensmittel Zeitung“ betonte Staatssekretärin Silvia Bender vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, dass eine „pflanzenbetonte Ernährung, bei der Fleisch und tierische Produkte in Maßen ihren Anteil haben können“, das Ziel der Strategie ist.