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„Das geht so nicht“Rewe-Chef kritisiert Verhalten der Lebensmittel-Hersteller

Rewe-Chef Lionel Souque spricht bei der Bilanzpressekonferenz der Rewe Group in der Konzernzentrale, hier im März 2023 in Köln.

Rewe-Chef Lionel Souque übt Kritik an der Lebensmittelindustrie.

Der Handelsriese Rewe sieht sich derzeit mit einer Welle von Preisforderungen aus der Lebensmittelindustrie konfrontiert. Nun übt der Konzernchef heftige Kritik an der Branche.

Steigende Preise und wachsende Lieferprobleme? Grund für die Komplikationen in der Lebensmittelbranche sei nach Ansicht von Rewe die Industrie. Der Chef des Handelsriesen, Lionel Souque, sieht jedoch eine leichte Entspannung im zuletzt oft erbittert geführten Preisstreit des Handels mit der Branche. „Die Lage beruhigt sich seit einigen Wochen“, sagte der Manager der „Wirtschaftswoche“.

Weil die Inflation nachlasse, forderten die Hersteller mittlerweile seltener Preiserhöhungen. Zufrieden ist Souque mit dem Verhalten der Hersteller trotzdem nicht. Aktuell sei kaum ein Hersteller bereit, sinkende Rohstoffkosten in Form von Preissenkungen weiterzugeben. „Das geht so nicht, da braucht es noch ‚Erziehung‘“, sagte der Rewe-Chef.

Rewe-Chef übt Kritik an Konsumgüterindustrie

Souque bekräftigte seine Kritik an Teilen der Konsumgüterindustrie. „Offenbar haben einige internationale Konsumgüterkonzerne das Gefühl, in Deutschland nicht genug Rendite zu machen.“ Auf einmal wollten manche Lieferanten 30 Prozent mehr für ihre Produkte.

„Hätten wir und andere Lebensmittelhändler nicht so hart verhandelt, wären die Lebensmittelpreise in den vergangenen Monaten doppelt so stark gestiegen“, sagte der Rewe-Chef.

Aktuell ist der Handelskonzern dabei, in seinen deutschen Supermärkten immer mehr Kassen aufzustellen, an denen die Kundinnen und Kunden ihre Waren selbst scannen können. „Wir haben aktuell schon 670 Rewe-Märkte in Deutschland, in denen es Selbstscankassen gibt. Bis Ende des Jahres werden es rund 1000 Märkte sein“, sagte Souque.

Zwar würden derartige Selbstbedienungssysteme in Deutschland aktuell noch nicht so gut angenommen wie in Holland, Belgien oder England. Doch sei er überzeugt, dass sich dies mit der Zeit ändern werde, sagte Souque. (dpa)