Statt PlastikBeliebter Schokoriegel wird jetzt anders verpackt – macht das Sinn?
Köln – Die nervige Plastik-Verpackung von Süßigkeiten – wer kennt das nicht? Ein kleiner Windstoß reicht und die Kunststoffhülle fliegt auf und davon und bleibt als Müll in der Natur liegen.
- Süßigkeitenhersteller tüfteln an Papierverpackung für Schokolade
- Jetzt versuchen es Balisto und Smarties
- Auch Ritter Sport hat mit Papier gearbeitet
Verschiedene Anbieter versuchen jetzt, statt der Kunststoffverpackung Papier zu verwenden.
So testet der Hersteller des Schokoriegels Balisto die Papierverpackung. Wie gesagt, es handelt sich vorerst nur um einen Test.
Bei den rund 100.000 9er-Multipacks des Riegelklassikers Balisto in der Variante Honig-Mandel bestehen die Verpackungen des Einzelriegels wie auch des Umkartons zu mehr als 90 Prozent aus Papier.
Mit diesem Praxistest reduziert der Süßwarenhersteller im Testzeitraum den Einsatz von Verpackungsplastik um rund 440 Kilogramm. Die nachhaltigen Balisto-Multipacks sind ab Februar in mehr als 500 Edeka-Märkten erhältlich.
Wer allerdings glaubt, 440 Kilogramm seien viel – der irrt sich gewaltig. In Deutschland fielen 2018 laut Umwelt Bundesamt insgesamt 18,9 Millionen Tonnen Verpackungsmüll an.
Das Problem: Schokolade stellt hohe Anforderungen an die Verpackung. Sie muss einerseits Geschmack und Qualität optimal erhalten und andererseits das Produkt vor Verunreinigung und Nässe zuverlässig schützen.
Die für Balisto aus Spezialpapier entwickelte Verpackung besteht zu mehr als 90 Prozent aus natürlichen Fasern und ist FSC sowie PEFC(TM) zertifiziert. Eine dünne Barrierebeschichtung schützt die Schokolade und verhindert das Durchfetten nach außen.
Balisto gehört zum Mars-Imperium.
Smarties jetzt auch in Papierverpackung
Aber auch die Konkurrenz schläft nicht. So setzt auch Nestlé weltweit auf eine recycelbare Papierverpackung für den Klassiker Smarties.
„Die Umstellung der Smarties-Verpackung auf recycelbares Papier ist eine unserer wichtigsten nachhaltigen Verpackungsinitiativen in der Süßwarenkategorie“, sagt Alexander von Maillot, Global Head of Confectionery bei Nestlé.
Die neuen Smarties-Papierverpackungen stammen aus nachhaltigem Anbau und bestehen aus beschichtetem Papier, Papieretiketten oder Karton. Das Papier kann wie jedes Zeitungspapier in die Altpapiertonne entsorgt werden. Nestlé gibt auch für Verbraucher auf der Produktverpackung einen Recyclinghinweis.
Bereits in der Vergangenheit wurden Smarties in der Klein-Verpackung in Papier verpackt.
Auch Ritter Sport versuchte es mit Papier
Auch Ritter Sport versuchte es bereits mit einer Papierverpackung. Getestet wurde 2020. Das Ergebnis fiel allerdings nüchtern aus.
Nach dem Test teilte das Unternehmen mit: „Die perfekte Lösung haben wir noch nicht, deshalb werden wir auch in den nächsten Monaten entwickeln, verbessern, testen. Bis wir einen wirklichen Durchbruch schaffen, findet ihr unsere bunten Quadrate weiterhin in unserer Polypropylen-Folie.“