Einige werden es kaum glauben, doch tatsächlich kann unsere geliebte Kartoffel ziemlich giftig sein. So ist sie tatsächlich für zahlreiche Todesfälle verantwortlich und im letzten Jahr gar zur Giftpflanze des Jahres 2022 gewählt worden.

Wie kann das sein? Immerhin ist die Kartoffel ein absolutes Grundnahrungsmittel. Aus ihr werden Pommes, Kartoffelchips, Brei und viele andere beliebte Lebensmittel hergestellt. Bevor das jedoch passieren konnte, mussten zunächst einige Rückschläge verkraftet werden. Um auf die Gefahren der Kartoffel aufmerksam zu machen, wurde sie daher vom Botanischen Sondergarten Wandsbek am 15. Dezember 2021 zur Giftpflanze des Jahres 2022 gekürt.

Kartoffeln richtig lagern: Das müssen Sie beim Verzehr beachten

Denn als das Gewächs damals aus den Anden Südamerikas importiert wurde, verzehrten die Leute zunächst das giftige Kartoffelkraut. Dadurch traten zahlreiche Krankheits- und Todesfälle auf. Die Knollen wurden hingegen verteufelt und den Häftlingen oder Schweinen zum Verzehr gegeben.

Kartoffeln können größere Mengen an giftigen Glykoalkaloiden wie etwa Solanin und Chaconin enthalten. Diese können in hoher Dosis tödlich sein. Beide Giftstoffe sind eigentlich natürliche Inhaltsstoffe in der Kartoffel, also wann sollte das Gewächs besser nicht gegessen werden?

In der Kartoffelknolle ist im Normalfall nur eine geringe Konzentration der Giftstoffe vorhanden, die keinerlei Gefahr darstellt. Höchste Vorsicht ist allerdings geboten, wenn Kartoffeln stark keimen. Grundsätzlich gilt: Sind die Keime größer als ein Zentimeter, sollten die Kartoffeln entsorgt werden. Kleinere Keime lassen sich problemlos herausschneiden.

Auch eine Grünverfärbung ist ein Anzeichen für einen hohen Solanin-Gehalt. Grüne Kartoffeln sollten also ebenfalls besser nicht verzehrt werden. Außerdem sollten geschälte und geschnittene Kartoffeln nicht im Kühlschrank gelagert werden, da sich der Giftstoff sonst bilden kann. Bei den geringsten Anzeichen einer Vergiftung empfiehlt es sich, umgehend einen Arzt aufzusuchen. (gr)