Warsteiner„Nicht mehr reine Bier-Company“: Traditionsbrauerei wagt Neues – auch beim Thema Pils

Die Warsteiner Brauerei will zukünftig 200 Millionen Euro in den Ausbau der Marke investieren.

Die Warsteiner Brauerei will zukünftig 200 Millionen Euro in den Ausbau der Marke investieren.

Viele Unternehmen sind von den wiederkehrenden Krisen sichtlich gebeutelt. Bei der Warsteiner Brauerei sieht die Lage offenbar besser aus. Sie will zukünftig 200 Millionen Euro in den innovativen Ausbau der Marke stecken.

Aufbruchstimmung bei Warsteiner: Die Brauerei-Gruppe will sich mit weiteren Getränken, Kooperationen, Beteiligungen und Dienstleistungen breiter aufstellen. Dazu sind umfangreiche Investitionen seitens des Unternehmens geplant.

Warsteiner will sich neben der Bierproduktion neue Standbeine aufbauen. Das 270 Jahre alte Familienunternehmen hat eine strategische Neuausrichtung verkündet, mit der zusätzliche Geschäftsfelder erschlossen werden sollen.

Warsteiner will sich erweitern: „Nicht mehr nur reine Bier-Company“

„Wir verstehen uns künftig nicht mehr als reine Bier-Company, sondern öffnen uns für alle Geschäftsbereiche, die in der Gastronomie und vom Konsumenten benötigt werden“, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Haus Cramer Gruppe, Helmut Hörz, am vergangenen Donnerstag (9. Februar 2023) in einer Mitteilung.

Neben der Produktion und dem Vertrieb von Bier rückten weitere Getränkesorten, Kooperationen mit anderen Unternehmen sowie Dienstleistungen in den Fokus, heißt es in der Mitteilung. Das ziele auch auf eine höhere Auslastung der eigenen Braustätten und auf eine weitere Stärkung des Auslandsgeschäftes. Als ein Beispiel für neue Dienstleistungen wurde der brauereieigene Containerumschlagplatz in Warstein genannt, der für Logistikangebote genutzt werden soll.

Warsteiner plant neues Pils mit dem Namen „Warsteiner Extra“

In den nächsten zwei Jahren sollen nach Unternehmensangaben etwa 200 Millionen Euro in neue Mitarbeitende, die Marken, die IT-Infrastruktur sowie in Maschinen und Beton investiert werden. „Die Haus Cramer Gruppe befindet sich erst am Anfang einer weiten Reise“, betonte Hörz in der Mitteilung. „Verglichen mit einem Marathon würde ich sagen: Wir haben gerade die ersten Kilometer zurückgelegt und freuen uns jetzt schon sehr auf die nächsten Schritte“, fügte er hinzu.

Auch ein neues Bier soll bald auf den Markt kommen. „Warsteiner Extra“ knüpft mit seinem niedrigen Alkoholgehalt von 2,5 Prozent an den Trend, weniger Alkohol zu trinken, an. Wann genau das neue Pils erscheinen soll, ist noch unklar.

Brauerei Warsteiner will neue Wege gehen

Mit dem Karlsberg Getränke Verbund hatte Warsteiner im November 2022 die Gründung einer eigenständigen Einkaufsgesellschaft bekannt gegeben. Die beiden Familienunternehmen suchen angesichts der Kostensteigerung bei Rohstoffen, Verpackung und Energie den Schulterschluss.

Außerdem plant das Familienunternehmen weitere Firmenbeteiligungen, nachdem es Ende vergangenen Jahres eine Minderheitsbeteiligung an dem irischen Spezialbierhersteller Rye River Brewing Company erworben hat.

Die Haus Cramer Gruppe hat 980 Mitarbeitende. Zu ihr gehören neben der Warsteiner Brauerei die Herforder Brauerei und die Paderborner Brauerei in NRW sowie Anteile an der König Ludwig Schlossbrauerei Kaltenberg in Bayern. Wie viel Bier gebraut wird, beziffert die Gruppe seit längerem nicht. Für die Stammmarke Warsteiner hatte sie jüngst ein Absatzplus von 9,2 Prozent im Jahr 2022 bekannt gegeben. (dpa/ac)