„Mindestens zehn Jahre“Wohnungsnot in Deutschland nimmt zu – Experte gibt düstere Prognose

Zwei Richtkränze hängen an Neubauten in der Region Hannover.

Zwei Richtkränze hängen an Neubauten in der Region Hannover. In vielen deutschen Städten herrscht weiterhin eine akute Wohnungsnot.

Die Wohnungsnot in Deutschland ist für viele Menschen ein Problem. Wohnraum wird knapp, besonders im urbanen Raum. Und nach Einschätzung eines Experten wird sich dieser Zustand auch in den kommenden Jahren nicht verbessern.

Wohnungssuchende dürften es aus Branchensicht vielerorts noch jahrelang schwer haben. Die Bundesregierung tue zu wenig, um ihr Ziel beim Wohnungsbau zu erreichen, kritisierte der Präsident des Vermieterverbands GdW, Axel Gedaschko, in der „Bild am Sonntag“.

„Es ist nicht möglich, aus dem Stand einfach 400 000 neue Wohnungen pro Jahr zu bauen. Die Wohnungsnot wird daher noch mindestens zehn Jahre lang dauern.“

Wohnungsnot in Deutschland: Experte sieht Bundesregierung in der Pflicht

Der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) vertritt vor allem Genossenschaften und städtische Wohnungsunternehmen, aber auch börsennotierte Branchenriesen wie Vonovia. Gedaschko verlangte von Bund und Ländern bebaubare Grundstücke sowie Zuschüsse und zinsgünstige Darlehen für den Bau.

Harald Schaum, der Vizevorsitzende der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, sagte der Zeitung: „Wohnen wird zum Armutsrisiko.“ 11 Prozent der Haushalte in Deutschland gäben mehr als 40 Prozent ihres Einkommens fürs Wohnen aus. „Die Verteilung des knappen Wohnraums wird zu weiterer Verdrängung von armen Menschen aus den Städten führen und droht zum sozialen Sprengstoff zu werden.“ (dpa)