Achtung, giftigWas dürfen Hunde nicht essen? Diese Lebensmittel sind tabu

Die Cockerspanielhündin "Maggi" schnuppert an einem Teller mit Donuts.

Hunde essen nicht immer das, was gut oder ungefährlich für sie ist, deswegen müssen die Besitzer besonders aufpassen. (Symbolbild, aufgenommen 2007 in Halle)

Was dürfen Hunde essen und was nicht? Nicht alles, was wir Menschen gerne zu uns nehmen, ist auch für Hunde unbedenklich – manches kann sogar giftig sein und zum Tod führen. In diesem Artikel klären wir auf.

von Sarah Istel  (sai)

Nicht alle Lebensmittel, die wir Menschen regelmäßig bedenkenlos verzehren, sind genauso ungefährlich für Hunde. Einige können schon in kleinen Mengen für die Vierbeiner giftig sein, das bekannteste Beispiel ist Schokolade.

In diesem Artikel klären wir darüber auf, was Hunde nicht essen dürfen und worauf Halter achten müssen. Viele Lebensmittel sind ungiftig für Hunde und als kleine Leckerei geeignet. Aber dennoch ist es ein Muss, dass Halter darüber Bescheid wissen, welche Lebensmittel doch giftig für Hunde sind – sonst kann das unschön enden.

Dem Hundeblick standhalten

Große, lieb schauende Augen und ein schief gelegter Kopf: Beim Hundeblick wird wohl jeder schnell schwach und lässt beim Essen eine Leckerei vom Tisch fallen, über die sich der Hund freuen kann. Aber genau das sollte unterbunden werden, weil viele menschliche Mahlzeiten (fertig zubereitet) stark gewürzt und ungesund für Hunde sind.

Außerdem fördert es die Erwartungshaltung des Hundes, wenn er am Esstisch öfters etwas bekommt, und das kann den Hund stressen. Zudem können Hunde auch nicht zwischen Essen, das gut für sie ist, und Essen, das schlecht oder sogar giftig für sie ist, unterscheiden. Deswegen sollten Sie lernen, dem Hundeblick standhalten zu können.

Was dürfen Hunde nicht essen?

1. Dieses Obst und Gemüse dürfen Hunde nicht essen

Zu den giftigsten Lebensmitteln für Hunde in der Kategorie Obst und Gemüse stehen Zwiebeln und Knoblauch ganz oben. Während sie für uns komplett ungefährlich und in fast jeder warmen Mahlzeit verwendet werden, sind sie für Hunde hochgradig toxisch.

Die enthaltenen Schwefelstoffe zerstören die roten Blutkörperchen, was zu einer Blutarmut und im schlimmsten Fall zum Tod führen kann. Eine kleine Menge reicht bereits aus, um gefährlich zu sein. Als Faustregel gilt fünf Gramm pro Körpergewicht. Das entspricht einer Zwiebel oder einer Knolle Knoblauch bei einem Hund mit 20 kg Körpergewicht.

Auch von Rosinen bzw. Sultaninen und Weintrauben sollten Sie Abstand halten, hier reichen schon drei Gramm Rosinen und zehn Gramm Weintrauben pro Körpergewicht, um den Hund zu vergiften. Unbehandelt führt diese Vergiftung zu Nierenversagen und dann zum Tod. Generell sind auch Obstkerne giftig für Hunde und sollten deswegen nicht gefressen werden, das Steinobst an sich ist meist ungiftig.

2. Pfoten weg von rohen Tomaten, Paprika, Auberginen und Kartoffeln

Einige Lebensmittel dürfen Hunde nur im gekochten, aber nicht im rohen Zustand essen. Das liegt daran, dass beispielsweise Nachtschattengewächse wie Tomaten, Auberginen und Kartoffeln den Giftstoff Solanin enthalten, die besonders in den grünen Stellen enthalten sind. Gekocht stellen diese Lebensmittel eher weniger eine Gefahr dar.

Auch rohe Hülsenfrüchte wie Linsen und Bohnen dürfen Hunde nicht essen. Sie enthalten den Giftstoff Phasin und können beim Verzehr großer Mengen sogar zum Tod führen.

3. Das dürfen Hunde nicht essen: Nüsse

Wegen ihres hohen Fettgehalts sind Nüsse an sich schon ungesund für Hunde, aber besonders Macadamia-Nüsse und Walnüsse sollten nicht an Hunde verfüttert werden. Sie enthalten Giftstoffe, die zu Nerven- und Muskelschäden führen und andere Nusssorten können sogar einen Darmverschluss hervorrufen. Deswegen sollten Sie Ihrem Hund erst gar keine Nüsse verabreichen.

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4. Was dürfen Hunde nicht essen? Schokolade ist tabu

Süßigkeiten sind wegen des hohen Zuckergehalts generell nichts für Hunde und sollten nicht verfüttert werden. Sie sind aber nicht nur sehr ungesund, sondern teilweise sogar tödlich für Hunde: Vor allem Schokolade ist extrem giftig.

Der Grund dafür ist der enthaltene Kakao, der den für Hunde giftigen Stoff Theobromin enthält. Je höher der Kakaogehalt der Schokolade ist, desto giftiger ist sie für Vierbeiner. Zartbitterschokolade ist also giftiger als Vollmilchschokolade. Bereits ein kleines Stück Schokolade kann zu viel sein, die Vergiftungssymptome treten bereits nach wenigen Stunden auf.

Mehr Infos gibt's hier: Hund hat Schokolade gefressen: Wie gefährlich ist das?

5. Das dürfen Hunde nicht essen: Rohe Eier

Rohe Eier hemmen die Aufnahme von Biotin, das führt unter anderem zu mattem und struppigem Fell. Außerdem besteht vor allem bei älteren Eiern immer die Gefahr, dass sie mit Salmonellen verseucht sind. Das ist auch für uns Menschen nicht ungefährlich.

6. Pfoten weg von Alkohol, Nikotin und Koffein

Alkohol und Koffein können von der Leber eines Hundes nur sehr schwer abgebaut werden und sind deswegen hochgradig giftig – eigentlich sollte es aber auch einleuchten, dass man seinem Hund kein Bier zu trinken gibt. Schon wenige Schlucke können einen Hund töten.

Ebenso ist Nikotin giftig für Hunde und kann zu einer Nikotinvergiftung führen. Besitzer müssen also darauf achten, dass ihre Hunde nicht aus Regenpfützen trinken oder Zigarettenstummel verschlucken. Genauso kann das passive Einatmen des Rauchs schnell zu Asthma, Bronchitis und Krebs führen.

7. Kein rohes Schweinefleisch für Hunde

Rohes Schweinefleisch an sich ist nicht tödlich, allerdings kann es ein für Hunde tödliches Virus, das Aujeszky-Virus, übertragen. Für Menschen ist dieses Herpes-Virus ungefährlich, ist ein Hund jedoch damit infiziert, führt das unweigerlich zum Tod. Das Virus verursacht schwere Nerven- und Hirnentzündungen und ist unheilbar.

8. Hunde dürfen keine Avocados essen

Avocados liegen bei uns voll im Trend, auf dem Hundeteller haben sie aber nichts zu suchen. Vor allem die Schale und der Kern, aber auch das Fruchtfleisch, enthält den Stoff Persin, welcher bei Hunden zu Durchfall und Erbrechen führen kann.

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9. Milchprodukte sind kein Futter für Hunde

Katzen habe eine Laktoseintoleranz – Hunde zwar nicht, aber deswegen sollten sie noch lange keine Milch trinken oder regelmäßig Milchprodukte zu sich nehmen. Zwar darf ein Hund mal einen Happen davon haben, aber von größeren Mengen ist abzusehen, da die Fette von Hunden nur schwer verdaut werden können.

Symptome bei einer Vergiftung

Generell sollten Hunde keine Lebensmittel essen, die stark industriell verarbeitet oder gewürzt oder gesalzen sind. Gerade bei empfindlicheren Hundemägen sorgt das schnell für Verdauungsprobleme. Aber wie erkenne ich eigentlich eine akute Vergiftung bei einem Hund? Diese Symptome können mitunter auftreten:

  1. Aufgeblähter Bauch
  2. Atemnot
  3. Durchfall und/oder Erbrechen
  4. Krämpfe und Zittern
  5. Starker Speichelfluss
  6. Fieber
  7. Unruhe oder Apathie

Erste Hilfe bei einer Vergiftung

Wenn Sie den Verdacht haben, dass sich Ihr Hund vergiftet hat, müssen Sie gezielt und schnell handeln. Als Erstes sollten Sie aber Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen.

Danach kann man eine Kohletablette verabreichen, die die Verbreitung des Giftes verlangsamt. Ist der Hund bewusstlos, bringen Sie ihn in die stabile Seitenlage und halten Sie die Atemwege frei. Ansonsten gilt: So schnell es geht den Hund zum Tierarzt bringen. Manche Städte bieten auch einen Tierrettungsdienst an.

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So können Sie Lebensmittelvergiftungen vorbeugen

Um Vergiftungen vorzubeugen, müssen Sie wissen, welche Lebensmittel Hunde essen dürfen, und welche nicht. Diese sollten sicher außer Reichweite des Hundes aufbewahrt und nicht außer Acht gelassen werden. Beispiel: Man lässt es mal kurz offen in der Küche stehen, um aufs Klo zu gehen. Verfressene Hunde brauche nur ein paar Sekunden.

Bevor Sie Ihrem Hund etwas abgeben wollen, sollten Sie lieber nochmal sichergehen und nachschauen, ob die Leckerei wirklich ungiftig ist. Und falls Sie mal Ihre Nachbarn auf Ihren Hund aufpassen lassen, klären Sie auch diese darüber auf, was Hunde essen dürfen und was nicht.