Ob am „Zoch“ gefangen oder selbst gekauft: Hier kommen Pflegetipps für Schnittblumen.
Jeck! So bleiben die Strüssjer länger frisch

Copyright: picture alliance / dpa
Ein kleiner Blauer Funk geht mit einem typischen Karnevals-Strüssje in der Hand im Kölner Rosenmontagszug mit. Ob in der „Stadt mit K“, in Bonn, Düsseldorf oder vielen anderen Gemeinden im Rheinland: Im „Zoch“ regnet es auch Blumen.
Sie haben Konjunktur: Schnittblumen von der Tulpe über Nelke bis hin zur Rose: Denn wenn sich draußen alles allmählich für den Frühling rüstet, sollen auch bunte Farbtupfer in der Wohnung für gute Laune sorgen.
Umso besser, wenn man beim „Zoch“ (in vielen Städten und Gemeinden des Rheinlands „gehen“ die Karnevalszüge schon) ein Strüssje fängt. Hier kommen Tipps, wie Schnittblumen möglichst lange frisch bleiben.
Strüssje gefangen? So habt ihr lange was davon
Besonders die Herzen der weiblichen Jecken schlagen höher, wenn sie ein begehrtes Strüssje ergattern. Also eines dieser aparten „Wurfgeschosse“, bestehend aus einer Blume, garniert mit einem grünen Zweiglein. Beliebt sind rote Rosen oder Spraynelken. Hier gilt:
- Nach dem Karnevalszug die Blumen aus dem Cellophan, in das sie meist eingewickelt sind, befreien und ein bis zwei Zentimeter frisch anschneiden – schräg und bitte ein scharfes Messer benutzen. Es sei denn, es handelt sich um Tulpen, die müssen gerade angeschnitten werden. Bitte keine Schere verwenden, denn die kann die empfindlichen Leitungsbahnen im Stiel der Pflanze schädigen.
- Strüssje ins Wasser stellen, wer den „jecken Blümchen“ zusätzlich Gutes tun will, streut Frischhaltemittel hinein oder behilft sich mit einem Spritzer Zitronensaft. Bei den kleinen Nährstofftütchen, die Floristen schon mal zu den Sträußen geben, gilt als Dosier-Faustregel: pro halbem Liter Wasser ein Beutelchen.
- Kupfermünzen bringen im Übrigen nichts in Sachen Frische, bei anderen überlieferten Hausmitteln wie Zucker bitte sehr sorgsam dosieren, das Blumenwasser sollte maximal ein Prozent Zucker enthalten, denn der kann in höherer Dosierung die Bildung von Bakterien beschleunigen.
Auch interessant: Die besten Tipps, damit Tulpen ganz lange halten
Die meisten Schnittblumen fühlen sich in weichem, kalkarmen Wasser wohl. Ist das nicht vorhanden, Leitungswasser durch einen Wasserfilter laufen lassen. Eine gute Alternative für Schnitt- und auch Zimmerblumen ist Regenwasser. Hängen einige Blätter ins Wasser, die bitte entfernen. Es bilden sich sonst schnell Fäulnisbakterien, die nicht nur das Wasser müffeln lassen, sondern auch dafür sorgen, dass Tulpen und Co. schneller welken. Wasser täglich wechseln.
Schnittblumen: Die weise Vasen-Wahl
Die Vase muss in erster Linie eines sein: sauber! Also ohne Rückstände vorheriger Sträuße. Und groß genug sollte die Vase auch sein, bei zu engen Gefäßen könnten die Leitungsbahnen der Blume zu sehr gequetscht werden. Folge: Sie kann weniger Wasser aufnehmen. Ob die Vase nun aus Porzellan oder Glas besteht, ist dem persönlichen Geschmack überlassen. Glasvasen allerdings haben den Vorteil, dass man sofort sieht, wie es um die Wasserqualität bestellt ist.
Wer den Platz, an dem die gefüllte Blumenvase steht, weise wählt, wird mit langer Haltbarkeit des Straußes belohnt. Hell, aber nicht ins direkte Sonnenlicht stellen, die Blüten könnten austrocknen. Zugluft und ein Standort direkt über der Heizung sind für Schnittblumen ebenfalls ungeeignet. Am besten stehen sie so kühl wie möglich. Auch in Nachbarschaft zur Obstschale fühlen sich Schnittblumen begrenzt wohl, denn manche Sorten, beispielsweise Äpfel, Birnen und Bananen so wie auch Gemüse (Tomaten, Avocados) verströmen das Reifegas Ethylen, das Blumen schneller welken lässt.
Extra-Tipp: Die Frühblüher Narzisse und Tulpen dürfen zusammen in die Vase – aber unbedingt mit zeitlichem Abstand! Denn die Narzisse sondert einen zähen Saft ab, der die Leitungsbahnen der Tulpe verstopft. Um das zu vermeiden, die Narzissen rund 24 Stunden lang in eine separate Vase stellen, dann können sich die Pflanzen „ausschleimen“.
Stiele dann gut abwaschen und zusammen mit den Tulpen in sauberes, kühles Wasser stellen. Narzissen dann aber nicht mehr anschneiden, sonst geht das „Geschleime“ wieder von vorne los. Das gleiche Prozedere empfiehlt sich auch für Hyazinthen, die mit anderen Blumen kombiniert werden sollen.