Wenn der Winter kommt, haben unsere Wildtiere (und Insekten) Strategien von Schlaf über Ruhe bis hin zur Starre parat. Eine Übersicht.
Guck' mal, wer da träumtHeimische Tiere und ihre Überlebens-Strategien für den Winter
Bei Wildtieren ist es ein bisschen wie bei uns Menschen: Wenn der Winter naht, flüchten die einen in den Süden (Sonnenanbeter; Zugvögel), die anderen schaffen Strategien, um die kalte Jahreszeit zu überstehen (Heizdecke; Winterschlaf).
Doch nicht alle Mehrbeiner „verschlafen“ den Winter, es gibt auch Tiere, die lediglich Winterruhe halten oder in Starre verfallen. Was sind die Unterschiede?
- Winterschlaf: Die Tiere senken Stoffwechsel, Herzfrequenz und Körpertemperatur extrem ab, zehren von einer im Herbst angefutterten Fettschicht. Dieses „Leben auf Sparflamme“ heißt auch Torpor. Werden die Tiere gestört und wachen auf, ist das mit hohem Energieverbrauch verbunden. Diese Energie fehlt später, sodass sie unter Umständen verhungern können. „Winterschläfer“ haben die Augen geschlossen.
- Winterruhe: Könnte als mehrfach durch Fresseinheiten unterbrochener Winterschlaf ohne lebensbedrohliche Konsequenzen bezeichnet werden. Je kälter es ist und je weniger Nahrung es gibt, desto länger ruhen die Tiere, um Energie zu sparen. Die Körpertemperatur wird nicht abgesenkt.
- Winterstarre: Herzschlag und Atmung sinken ab, die Tiere können dank körpereigenem Frostschutz (z. B. Glycerin) auch Temperaturen unter dem Gefrierpunkt überleben. In der Winterstarre halten die Tiere die Augen geöffnet.
So kommen Winterschläfer gut durch die kalte Jahreszeit
Um die von schädlichen Umwelteinflüssen und immer knapper werdenden Lebensräumen geplagten Winterschläfer unter den Wildtieren zu unterstützen, gibt es hier Tipps.
In Ruhe lassen: „Werden die Tiere im Schlaf gestört, fährt der Kreislauf hoch, was Energie verbraucht. Daher sollte man Winterschläfer nie stören“, so Biologin Monika Hachtel vom Nabu.
Verstecke im Garten anbieten: Winterschläfer lieben „unordentliche“ Gärten mit Laub-, Stein- und Reisighaufen, Totholz und nicht abgeschnittenen Blütenständen. Wer's lieber ordentlich mag, kann eine „wilde Ecke“ einrichten, rät Biologe und Gartenexperte Dr. Markus Phlippen. Das zusammengerechte Laub kann gleich windgeschützt liegenbleiben, spart auch noch Arbeit!
Igelhaus oder Insektenhotel: Bieten Schutz vor Kälte und Fressfeinden.
Stets auf dem rechten Weg bleiben: Auch im Wald wird im Winter geruht. Verlassen Sie deshalb die offiziellen Wege nicht, die Wildtiere werden's Ihnen danken. Wer in Winterschlaf, -ruhe oder -starre fällt, zeigen wir oben in der (ziemlich niedlichen) Bildergalerie.