Kölner Ex-RadprofiAndreas Kappes stirbt mit nur 52 Jahren nach Insektenstich
Köln/Neuss – Tragischer Todesfall in Köln: Der frühere Radprofi Andreas Kappes (†52) starb in der Nacht zu Dienstag an den Folgen eines Insektenstiches. Der ehemalige Top-Rennfahrer war sportlicher Leiter der Tour de Neuss, die am Mittwoch trotz der Trauer ausgetragen wird.
Kollege Marcel Wüst ist geschockt vom frühen Tod
Der deutsche Radsport ist tief geschockt. „Das ist schon richtig Dress“, suchte Marcel Wüst (50) auf gut Kölsch nach den richtigen Worten: „Wir sind gemeinsam unter Dieter Koslar (†2002/d.Red.) für den PSV Köln gefahren, Andreas hat damals bei uns im Haus gewohnt. Ich kann das kaum glauben. Aber die Einschläge kommen näher.“
Todesursache war ein allergischer Schock in Folge eines Insektenstichs, wie der Bund Deutscher Radfahrer inzwischen bestätigte.
„Vielleicht wusste er nicht, dass er allergisch war“, rätselt Wüst und sagt traurig: „Wieder geht ein Großer von uns. Aber wenn man solche Sachen hört, dann sollte man sich vielleicht mal wieder darauf besinnen, nicht an jeder roten Ampel mit Bluthochdruck aufs Lenkrad zu schlagen. Das Leben kann einfach zu schnell vorbei sein.“
Tour de Neuss findet dennoch statt
Stephan Hilgers, Vorsitzender des Neusser Radfahrervereins, bestätigte, dass die Tour de Neuss stattfinden wird, da eine Absage wohl nicht im Sinne des Verstorbenen gewesen wäre: „Der Schock ist extrem tief. Alle Rennfahrer werden einen Trauerflor tragen.“ Im Hauptrennen am Mittwochabend werden unter anderen Spitzensprinter André Greipel (36) und Rick Zabel (24) fahren. Insgesamt starten acht Teilnehmer der gerade beendeten Tour de France.
Andreas Kappes feierte große Erfolge
Kappes feierte in seiner aktiven Karriere vor allem auf der Bahn, aber auch auf der Straße Erfolge. Der gebürtige Bremer fuhr unter anderem für das Team Telekom und Gerolsteiner, gewann Etappen bei der Tour de Suisse, beim Giro d'Italia sowie Paris-Nizza, startete fünfmal bei der Tour de France. Auf der Bahn feierte er 24 Siege bei Sechstagerennen.
Noch am Montagabend habe Kappes mit Vereinskollegen letzte Details für das Rennen am Mittwoch geklärt, Dienstagmorgen erhielt Hilgers dann die herzzerreißende Nachricht.
(dpa)