EM 2021 im ZDFKommentator Béla Réthy winkt letzter großer Final-Einsatz im TV
Mainz – Seit knapp 30 Jahren kommentiert Béla Réthy mittlerweile Fußallspiele live im ZDF. Der 65-Jährige ist nicht nur einer der erfahrensten, sondern auch einer der umstrittensten Sport-Kommentatoren.
- EM 2021 live im ZDF
- Kommentator-Urgestein Béla Réthy auch bei der EM 2021 dabei
- Béla Réthy als heißer Kandidat für das Finale der EM 2021
Die charismatische, unverwechselbare Stimme von Kommentatoren-Urgestein Béla Réthy ist jedem Fußball-Fan bekannt, auch wenn es durchaus kontroverse Meinungen über den 65-Jährigen gibt. Die einen lieben ihn, die anderen können ihn nicht ab.
EM 2021 im ZDF: Kommentatoren-Urgestein Béla Réthy im Einsatz
Nach dem Abtritt von Marcel Reif (71) gilt Réthy als einer der letzten Kommentatoren der alten Schule.
Seit der WM 1994 war der gebürtige Wiener bei jeder Welt- und Europameisterschaft als Live-Reporter im Einsatz. Auch dieses Jahr gehört Réthy zum ZDF-Team bei der EM 2021.
Seit 1996 kommentierte Béla Réthy alle vom ZDF übertragenen Endspiele bei Welt- und Europameisterschaften und war damit bereits bei sechs Finalspielen als Live-Reporter im Einsatz.
EM 2021 wohl nicht das letzte Turnier für Béla Réthy
Unter anderem begleitete er den letzten EM-Triumph der deutschen Nationalmannschaft 1996 im Endspiel gegen Tschechien, die Final-Niederlage gegen Brasilien bei der WM 2002 und auch das WM-Finale 2018 zwischen Frankreich und Kroatien kommentierte er live.
Bei der EM 2021 gilt Réthy damit als heißester Anwärter für den Job als Kommentator beim Finale. Denn schon jetzt steht fest: Das Finale der EM 2021 am 11. Juli 2021 wird im ZDF übertragen. Das letzte Turnier für Réthy ist es wohl nicht: Sein eigentlicher Rentenbeginn wäre im November 2022, ganz kurz vor Beginn der WM in Katar.
Gut möglich, dass das Kommentatoren-Urgestein das Wüsten-Turnier im Winter noch mitnimmt und sich kurz nach seinem 66. Geburtstag (14. Dezember) in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Das Finale würde Réthy allerdings nicht kommentieren können, da schon jetzt feststeht, dass die Partie in der ARD laufen wird.
EM 2021 im ZDF: Béla Réthy als Kommentator beim 7:1 gegen Brasilien
Réthy war aber nicht nur bei zahlreichen Endspielen als Live-Reporter im Einsatz, sondern auch bei anderen denkwürdigen Partien der deutschen Nationalmannschaft, die sich in das Gedächtnis der Fans eingebrannt haben dürften.
Der 65-Jährige kommentierte zum Beispiel das Eröffnungsspiel der Heim-WM 2006 zwischen Deutschland und Costa Rica (4:2) und das geschichtsträchtige 7:1 gegen Brasilien im WM-Halbfinale 2014.
Ebenso kommentierte Réthy das historische Champions League-Finale 2013 zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund (2:1) in Wembley.
EM 2021 im TV: Wie Béla Réthy über Brasilien und Wiesbaden beim ZDF landete
Der 65-Jährige hat einen durchaus bewegten und spannenden Lebensweg hinter sich. Im Dezember 1956 in Wien geboren, zog es seine Familie, die gerade erst aus Ungarn nach Österreich gezogen war, 1957 nach Sao Paulo in Brasilien. Hier lebte Réthy mit seiner Familie zehn Jahre, ehe er erstmals nach Deutschland zog und in Wiesbaden sein Abitur absolvierte.
Nach einem Studium der Publizistik, Soziologie und Ethnologie an der Johannes Gutenberg Universität in Mainz, fing Réthy 1979 als freier Mitarbeiter in der Sportredaktion des ZDF an. Erst 1987 folgte die Festanstellung als Redakteur.
Zunächst war Réthy jedoch als Motorsport-Reporter im Dienst, ehe er 1992 als Live-Reporter im Fußball durchstartete. Heute ist der in Wiesbaden lebende Réthy beim ZDF und speziell bei Welt- und Europameisterschaften kaum noch wegzudenken.
EM 2021 im ZDF: Kommentator Béla Réthy spricht sechs verschiedene Sprachen
Béla Réthy gilt zudem als Sprach-Genie. Denn der Kommentator weiß nicht nur mit der deutschen Sprachen gut umzugehen, sondern spricht insgesamt sechs Sprachen – Deutsch, Ungarisch, Portugiesisch, Englisch, Französisch und Spanisch.
Auch wenn der 65-Jährige beim ersten WM-Titel der deutschen Nationalmannschaft noch nicht auf der Welt war, hat er eine besondere Beziehung zum historischen Erfolg.
Denn für seine aus Ungarn stammenden Eltern war das Spiel gegen die spätere Heimat damals eine herbe Niederlage, während es für Deutschland der erste von mittlerweile vier Weltmeister-Titeln war. (cho)