„Wie konnte das passieren?“Basketball-Star spricht über Erfahrungen mit häuslicher Gewalt

Selfie von Basketballerin Alexandra Bunton vor einem Spiegel in einem Apartment.

Basketballerin Alexandra Bunton spricht offen über ihre Erfahrungen mit häuslicher Gewalt. Foto vom 15. Februar 2022.

Als Profi-Basketballerin war Alexandra Bunton auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, privat hatte die Australierin mit häuslicher Gewalt zu kämpfen. Jetzt packte Bunton aus.

Kurz nach dem größten Erfolg ihrer Karriere war Alexandra Bunton (28) am Tiefpunkt. 2018 stand sie noch mit dem australischen Basketball-Nationalteam auf dem Podium – gewann Silber bei den Weltmeisterschaften. Doch die Euphorie sollte nicht lange anhalten. Wenige Monate später lernte Bunton ihren Freund kennen – und landete damit in einem Strudel aus Gewalt und Manipulation.

Nachdem ihr damaliger Partner die 1,96 Meter große Basketballerin monatelang kontrolliert und zum Rücktritt gedrängt hatte, eskalierte die Situation am 8. August 2019. „Er drückte mich zu Boden und würgte mich, sodass ich fast bewusstlos wurde“, sagte Bunton im „Daily Telegraph“. Und weiter: „Ich habe geweint. Er fragte mich, wieso ich weine und tat so, als wisse er nicht, was passierte.“

Basketballerin Alexandra Bunton erlebte häusliche Gewalt

Für Bunton war der Punkt erreicht, an dem sich etwas ändern musste. Sie machte Fotos von ihren Verletzungen und ging zur Polizei. Denn: Ihr damaliger Freund attackierte sie sogar, als Bunton mit der gemeinsamen Tochter schwanger war.

Umso glücklicher ist die Sportlerin nun, dass sie sich und ihre Tochter aus dem toxischen Umfeld befreien konnte. „Die Menschen um mich herum haben mir Kraft gegeben und mir geholfen, mich daran zu erinnern, wer ich bin, denn für ein paar Jahre habe ich das verloren und in einer Welt des Bedauerns, der Scham und der negativen Labels gelebt, die ich mir selbst gegeben habe“, sagte Bunton. Ihr Ex-Freund wurde inzwischen zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.

Mittlerweile konnte die 28-Jährige wieder Selbstbewusstsein aufbauen. Bunton: „Ich bin ein guter Mensch, eine tolle Mutter und Freundin. Es war damals eine andere Welt, etwas, das ich jetzt nicht wiedererkenne.“

Bunton: „Ich war eine selbstbewusste Frau, wie konnte das passieren?“

Dennoch stellt sich die Basketballerin noch immer die Frage, wie es so weit hatte kommen können. „Ich war eine Profisportlerin, eine selbstbewusste Frau, wie konnte das passieren?“

So wie ihr geht es vielen anderen Frauen. Laut einer Studie der WHO haben mehr als ein Viertel aller Frauen im Alter zwischen 15 und 49 Jahren Gewalt durch den Partner erlebt. Die Dunkelziffer dürfte um einiges höher sein. (ls)