Kriegt er den Hals nicht voll?NBA-Star Schröder plaudert über 62-Mio-Dollar-Vertrag

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Jung, erfolgreich und steinreich: Daraus macht Dennis Schröder von den Atlanta Hawks keinen Hehl.

Atlanta – Goldene Sportwagen stehen schon vor seinem Anwesen, ein neues Haus ist in Planung – doch das alles reicht Dennis Schröder nicht.

Keine zwei Monate nach seiner Unterschrift unter einen 62-Millionen-Dollar-Vertrag bei den Atlanta Hawks hat der Basketball-Nationalspieler die nächste Gehaltserhöhung im Blick. Für Kritik an seinem Lebensstil hat der 23 Jahre alte NBA-Profi dabei kein Verständnis.

„Es ist so viel Geld zu holen“

„Ich arbeite schon für den nächsten Vertrag. Es ist so viel Geld in der NBA, und ich gehöre zu den Spielern, die beim nächsten Deal noch mehr herausholen wollen. Vielleicht sind es dann 120 oder 130 Millionen, wer weiß“, sagte der Braunschweiger der "Welt am Sonntag". Derzeit genießt Schröder, dessen Vertrag bis 2021 läuft, seinen neuen Reichtum in vollen Zügen.

„Ich bin gerade dabei, ein Haus für mich zu bauen“, sagte Schröder: „Ich möchte da viele Dinge drin haben, damit ich nicht ständig in Atlanta draußen sein muss: Eine Bowlingbahn, einen Fitnessraum, ein Trampolin mit Basketballkorb, einen Whirlpool, einen normalen Pool und eine 'Topgolf'-Anlage, wo ich Golfbälle vom Dach in den Garten schlagen kann.“

Kritik aus Deutschland

Während er in den USA bewundert wird, gibt es für derlei Extravaganzen aus Deutschland immer wieder Kritik. Schröder kann damit nichts anfangen. „Jeder, der in meiner Situation wäre, würde sich auch ein paar Sachen kaufen. Wer das abstreitet, der lügt“, sagte er.

Wichtiger als das Geld sei ihm jedoch, „dass ich es allen gezeigt habe, die in Deutschland so lange an mir gezweifelt haben“. Darunter seien auch einige seiner Lehrer gewesen: „Sie sagten zu mir, dass ich irgendwann arbeitslos sein werde.“ Doch es kam anders. Schröder biss sich in der stärksten Liga der Welt durch, ist dort als Starter gesetzt.

Allerdings läuft es für die Hawks sportlich durchwachsen. Gegen die Charlotte Hornets setzte es in der Nacht zu Sonntag beim 99:107 bereits die 14. Niederlage im 27. Saisonspiel. Schröder kam nach durchschnittlicher Leistung lediglich auf 12 Punkte, allerdings brillierte er in diesem Jahr bereits mehrfach. Und dafür fordert der Point Guard mehr Anerkennung aus der Heimat.

„Leute sollen das respektieren“

„Ich reiße mir hier jede Nacht, mehr als 82 Spiele pro Saison, für Deutschland den Hintern auf. Das sollten die Leute schon sehen und respektieren“, sagte Schröder: „Ich stehe in der NBA, und alle hier wissen, dass ich aus Deutschland komme. Ich repräsentiere das Land.“

Etwas mehr als 30 Minuten steht Schröder in seiner vierten NBA-Saison im Schnitt pro Spiel auf dem Parkett, erzielt mehr als 16 Punkte und sechs Assists pro Begegnung – absolut solide Werte. Dafür habe er sehr hart geschuftet.

Allerdings gab der Spielmacher auch zu: „Wenn es um Arbeit geht, ticke ich eben ein bisschen anders. Ab und zu komme ich auch heute noch zu spät. Aber wenn das Training mal angefangen hat, dann gebe ich alles, das mache ich schon mein ganzes Leben lang so.“

Schröder sprach auch offen über seine „kurze Zündschnur“, wie er es selbst nennt: „Ein bisschen Rebell steckt in mir, das stimmt. Aber Ehrgeiz, das weiß jeder in Deutschland, hatte ich immer.“

(sid/mja)