Traumstart für die deutschen Basketballer: In der Lanxess-Arena besiegte das DBB-Team den Favoriten Frankreich und spielte sich mit dem Erfolg endgültig in den Kreis der Medaillen-Kandidaten.
Basketball-EM in KölnTraumstart: Schröder & Co. schießen Frankreich aus der Arena
Das deutsche Team hat nach einer holprigen Vorbereitung einen Traumstart in die Basketball-Europameisterschaft geschafft. Vor rund 18.000 Zuschauerinnen und Zuschauern kaufte das Team von Gordon Herbert Gegner Frankreich den Schneid ab, siegte am Ende deutlich mit 76:63 (38:31) und wurde mit stehenden Ovationen begeisterter Zuschauer in die Nacht verabschiedet.
Donnerstag (1. September 2022), kurz nach 20.30 Uhr war endlich Showtime. Nach einer wochenlangen, von Verletzungsproblemen überschatteten Vorbereitung startete die deutsche Basketball-Nationalmannschaft in der Lanxess-Arena in Köln in die EM 2022.
Zu Beginn zitterten den DBB-Stars die Hände
Oder eigentlich fast vier Minuten später als Gegner Frankreich, denn den Spielern des kanadischen Coachs Herbert zitterten anfangs sichtlich die Hände. Sie brauchten eine ganze Weile, bis sie endlich etwas Zählbares auf die Anzeigetafel brachten. Nach 3 Minuten und 50 Sekunden aber holte Dennis Schröder zwei Freiwürfe heraus, verwandelte diese und gab damit das Aufbruchsignal.
Der NBA-Star und Kapitän hatte sich für das Turnier einen goldenen Blitz in seine dunklen Haare arbeiten lassen, fast schon ein Ritual von Schröder vor großen Turnieren.
Die Ehrung von Superstar Dirk Nowitzki hatte Schröder und Co. wohl noch einmal zusätzliche Motivation gegeben, denn das DBB-Team hielt gegen die Franzosen nicht nur mit, sondern zwang sie mit einer aggressiven Spielweise immer wieder zu Fehlern.
Dennis Schröder treibt deutsches Basketball-Team nach vorn
Dennis Schröder glänzte als Assist-Geber und Punktschütze, die deutsche Mannschaft zog auf 31:23 davon, weil die französischen NBA-Stars an der Freiwurflinie so einige Punkte liegenließen.
Doch Frankreich legte einen Zwischenspurt ein, kam bis auf einen Punkt ran, es wurde ruhig in der Arena. Herbert aber fand in einer Auszeit die richtigen Worte – das DBB-Team rannte noch einmal davon, ging mit einer 38:31-Führung in die Pause.
Die war allerdings schon kurze Zeit später futsch, wieder wollte zum Start nichts gelingen, plötzlich führte Frankreich mit 39:38. Aber erneut hatte Deutschland eine Antwort, spielte phasenweise wie im Rausch. Und es waren nicht die NBA-Stars Schröder, Franz Wagner oder Daniel Theis, sondern der Berliner Maodo Lo, der in Trier geborene und ebenfalls für Alba spielende Johannes „JT“ Thiemann oder der in Litauen spielende Niels Giffey, die wichtige Würfe nahmen und die deutsche Mannschaft plötzlich bis auf 57:43 davonziehen ließen. Damit war man zum Ende des dritten Viertels auf dem Weg zum Auftaktsieg gegen den hochgehandelten Gegner.
Und auch im letzten Viertel war es Maodo Lo, der Schröder als Spielmacher entlastete, und mit einem Dreier zum 67:55 knapp vier Minuten vor Schluss einen immens wichtigen Treffer landete.
Nun gab es kein Halten mehr, mit 76:63 ging die Herbert-Truppe als Sieger vom Court. Ein Start nach Maß für das deutsche Team, das am Samstag gegen Bosnien-Herzegowina (14.30 Uhr) zum zweiten Mal gefordert ist.
Lo wurde als Spieler des Abends ausgezeichnet, sagte: „Es hat viel Spaß gemacht hier in Köln in der vollen Halle, das hat man gesehen. Ein geiles Spiel.“