„In dieser Form noch nie gegeben“Randale in Bonn – Ermittlungen gegen Galatasaray-Chaoten

Die Polizei hat einige türkische Fans festgesetzt.

Die Polizei musste am Dienstagabend (23. Januar 2024) bei den Telekom Baskets Bonn für Ordnung sorgen.

Nach den Ausschreitungen in der Basketball-Champions-League durch Fans von Galatasaray Istanbul ermittelt die Polizei nun in mehreren Verfahren.

Es waren hässliche Bilder, die sich im Telekom Dome, der Heimspielstätte der Telekom Baskets Bonn, am Dienstagabend (23. Januar 2024) abgespielt haben. In der Champions-League-Partie gegen Galatasaray Istanbul kam es zu Ausschreitungen vonseiten der Gästefans, die den Spielverlauf (89:76-Sieg für Bonn) überschatteten.

Die Bonner Kriminalpolizei hat nun mehrere Ermittlungsverfahren wegen Sachbeschädigung, Körperverletzung und Raub eingeleitet. Zudem werden Zeuginnen und Zeugen sowie weitere Geschädigte gesucht.

Basketball: Bonn-Präsident will Ticketverkauf einstellen

„Ein derartiges Verhalten von Gästefans wird nicht ohne Konsequenzen bleiben“, erklärte Michael Mager, Prokurist der BonBas GmbH bereits im Anschluss an die Partie, bei der zusätzlich zu den zahlreichen Ordnern über 300 Polizeikräfte im Einsatz waren.

Präsident Wolfgang Wiedlich (67) erklärte der „Sport Bild“ zudem: „Lieber zahle ich beim nächsten Mal ein Bußgeld, weil wir den türkischen Fans keine Tickets mehr zur Verfügung stellen.“ Er forderte zudem die BBL und die Fiba zu Maßnahmen auf.

Gewarnt sein sollten in jedem Fall die MHP Riesen Ludwigsburg, die sich in derselben Achtelfinal-Gruppe wie Bonn befinden. Galatasaray Istanbul gastiert im Februar erneut in Deutschland, dann in der MHP-Arena in Baden-Württemberg.

In Bonn waren die Galatasaray-Anhänger, die unter anderem aus Dänemark, den Niederlanden und Belgien kamen, durch Ausschreitungen und aggressives Verhalten negativ aufgefallen. Laut Angaben der Telekom Baskets Bonn wurden bereits während des Spiels zahlreiche Sitzschalen zerstört und rausgerissen. Beteiligte sprachen von Jagdszenen in der Halle.

Nach der Schlusssirene seien zudem Bonner Fans attackiert sowie die Inneneinrichtung der Halle zerstört worden. Der Verein beklagte „Vorfälle, die es in 15 Jahren Telekom Dome in dieser Form noch nie gegeben hatte“. Vor der Partie wurde Pyrotechnik gezündet.

Michael Mager erklärte: „Wir sind sehr froh und dankbar, dass wir die Polizei mit zwei Einsatzzügen vor Ort hatten, um Schlimmeres zu verhindern.“ Im Nachgang wollte der Verein „in Ruhe mit der Basketball-Champions-League und anderen Stellen die weiteren Maßnahmen besprechen“. (mit dpa)