Es wird ein Krimi am Sonntag: Deutschland trifft im Finale der Basketball-Weltmeisterschaft auf Serbien. Die werden trainiert von Svetislav Pesic – da war doch was …?
Mehr Basketball-Emotion geht nichtDeutschland im WM-Finale gegen Trainer-Opa – da war doch was?
Es war der 4. Juli 1993 als Deutschland Basketball-Geschichte geschrieben hat. In München gewann das DBB-Team damals sensationell Gold bei der Europameisterschaft in München. Im Finale gab es ein knappes 71:70 gegen Russland.
Vater des deutschen Erfolgs war Trainer Svetislav Pesic. Und der steht am Sonntag, 10. September 2023, Deutschland mit Serbien im Finale gegenüber (14.40 Uhr, ZDF und MagentaSport).
WM-Finale gegen Serbien: hinten Bollwerk, vorne Feuerwerk
Pesic ist mittlerweile 74 Jahre alt. Als Trainer-Opa erlebt er nun als serbischer Nationalcoach noch einmal ein ganz besonderes Karriere-Highlight. „Ich habe mir dieses Finale gewünscht und es ist so gekommen. Es war ein tolles Spiel, aber man hat von Anfang an gesehen, dass die Deutschen gewinnen werden. Ich freue mich, jetzt soll der Bessere gewinnen“, sagte Pesic nach dem deutschen Sieg gegen Turnier-Topfavorit USA.
Deutschland gegen Serbien – es wird eine ganz harte Nuss! Vor allem, weil Pesic die Serben coacht. Der Trainer-Fuchs ist mit allen Wassern gewaschen. Das kamen im Turnier zuletzt die starken Kanadier zu spüren. Im Halbfinale schaltetet Serbien das mit NBA-Stars gespickte Team mit 95:86 aus.
Die Serben spielen dank Pesic ein überragendes Turnier. Hinten ein Defensiv-Bollwerk, vorne ein unberechenbares Offensiv-Feuerwerk. Fünf Spieler punkteten gegen Kanada zweistellig, überragend dabei: Bogdan Bogdanovic (31/Atlanta Hawks) mit 23 Punkten.
Am Sonntag heißt es jetzt: Svetislav Pesic gegen Deutschland – mehr Basketball-Emotion geht nicht. Von 1987 bis 1993 und 2012 war Pesic als Bundestrainer für den DBB im Amt. Sein EM-Titel war historisch.
Für Deutschland ist es nun das erste WM-Finale überhaupt. Die bislang einzige Medaille bei einer Weltmeisterschaft gab es 2002 mit Dirk Nowitzki in den USA, damals holte Deutschland Bronze.
Coach Pesic war auch ein prägendes Gesicht der Bundesliga. Er trainierte Alba Berlin, RheinEnergie Köln und den FC Bayern München, zudem den FC Barcelona, Roter Stern Belgrad oder Dynamo Moskau.
Zahlreiche Titel pflastern seinen Weg: Vier Meisterschaften mit Alba, eine mit den Bayern, zweimal Pokalsieger mit Alba, zwei Meisterschaften sowie ein Pokalsieg und ein Euro-League-Titel mit dem FC Barcelona, jugoslawischer Meister und Pokalsieger mit Sarajevo. 2002 wurde er Weltmeister, 2001 Europameister mit Jugoslawien.
Ein weiterer WM-Titel gegen Deutschland wäre für ihn ein Traum. Allerdings werden die deutschen Riesen alles dafür tun, dies zu verhindern. Dennis Schröder weiß, worum es geht: „Wir haben noch ein Spiel, müssen fokussiert bleiben und am Sonntag gegen starke Serben spielen.“ (mit dpa)