Sie war eine der besten deutschen Boxerinnen der Geschichte, doch nun ist Alesia Graf viel zu früh von uns gegangen. Mit nur 43 Jahren verstarb die deutsche Box-Weltmeisterin, Zeitpunkt und Ursache ihres Ablebens sind noch unklar.

Graf, die den Spitznamen „die Tigerin“ trug, stammte ursprünglich aus dem weißrussischen Teil der Sowjetunion, ihr bürgerliche Name war Alessja Klimowitsch. 1999 kam sie dann nach Deutschland und nahm nach ihrer Hochzeit 2002 den Nachnamen Graf an. 2008 erhielt sie die deutsche Staatsbürgerschaft.

2008 wurde Graf Weltmeisterin

Ihre Box-Karriere begann die Bantamgewichtlerin 2001, ihr Talent zeigte sich schnell. Nachdem Graf sich als Amateurboxerin den Titel einer internationalen Deutschen Meisterin gesichert hatte, wechselte sie ins Profi-Lager und erzielte auch dort Erfolge.

Erst wurde sie 2006 Weltmeisterin des Verbandes GBU, der größte Triumph ihrer Karriere war aber zwei Jahre später der international bedeutsame Weltmeistertitel des WIBF. 2019 beendete Graf nach ihrem letzten Kampf gegen die Dänin Dina Thorslund (30), den sie verlor, ihre Profi-Karriere.

Ihre ehemalige Team-Kollegin und Ex-Welmeisterin Regina Halmich zeigte sich bestürzt: „Ich kann es immer noch nicht fassen. Wir hatten eine tolle gemeinsame Zeit. Zwei Frauen in einer Box-Domäne unter Männern. Wir haben zusammen trainiert, zusammen gelacht und viel auch außerhalb des Trainings unternommen. Wir waren Freundinnen“, sagte die 47-Jährige der „Bild“.

Auch Grafs ehemaliger Manager Peter Hanrath ist vom frühen Tod seines ehemaligen Schützlings schwer betroffen. Der „Bild“ sagte Hanrath: „Mein tief empfundenes Beileid der Familie. Alesia war eine ganz tolle Frau, sehr trainingsfleißig. Sie war sehr ehrgeizig und willensstark. Neben Regina Halmich eine unserer besten Frauen im Boxsport.“