WintersportMixed-Sieg gibt keinen Schub: Skispringer suchen WM-Form

Auch Andreas Wellinger kann derzeit nicht um die Podestplätze mitspringen.

Auch Andreas Wellinger kann derzeit nicht um die Podestplätze mitspringen.

Die deutschen Skispringer springen eigentlich regelmäßig um Siege mit. Seit einiger Zeit klappt das aber nicht. Zweieinhalb Wochen vor dem Saisonhöhepunkt in Norwegen gibt es die nächste Enttäuschung.

Auf der Suche nach der WM-Form läuft den deutschen Skispringern die Zeit davon. Beim Weltcup in Lake Placid hatten Andreas Wellinger, Karl Geiger und ihre Teamkollegen mit dem Kampf um die Spitzenplätze erneut nichts zu tun. Seit fast zwei Monaten wartet das Team von Bundestrainer Stefan Horngacher auf einen Podestplatz - nach den vergangenen 13 Einzelspringen fanden die Siegerehrungen ohne deutsche Beteiligung statt.

Kein Deutscher in den Top Ten

Zum Abschluss des Weltcup-Wochenendes in den USA belegte Wellinger als bester Deutscher mit Sprüngen auf 122,5 und 125 Meter den elften Rang. Geiger wurde als zweitbester Adler des Deutschen Skiverbandes Zwölfter. Zweieinhalb Wochen vor den Weltmeisterschaften im norwegischen Trondheim ist das gemessen an den Ansprüchen und dem Leistungsvermögen ein sehr enttäuschendes Ergebnis.

Die Laune lässt sich Wellinger trotzdem nicht verderben. Der 29-Jährige bleibt zuversichtlich. „Summa summarum ist der Weg der richtige“, sagte er in der ARD.

Raimund: „Es macht einen auch ein bisschen sauer“

Auch der Sieg im Mixed-Wettkampf am Vortag (Ortszeit) gab sportlich allerdings nicht den erhofften Schub. Gemeinsam mit Selina Freitag und Agnes Reisch hatten Wellinger und Philipp Raimund vor Norwegen und Österreich gewonnen. Für Raimund reichte es im Einzel dann nur zu Platz 28.

„Es macht einen auch ein bisschen sauer und ein bisschen wütend, wenn es nicht so läuft, wie es soll“, sagte der 24-Jährige in der ARD. Den Sieg sicherte sich der österreichische Vierschanzentournee-Sieger Daniel Tschofenig, der damit auch seine Führung im Gesamtweltcup ausbaute. Zweiter wurde sein Landsmann Jan Hörl vor dem Slowenen Anze Lanisek.

Sucht mit dem Team nach der Form der deutschen Skispringer: Bundestrainer Stefan Horngacher.

Sucht mit dem Team nach der Form der deutschen Skispringer: Bundestrainer Stefan Horngacher.

Paschke gar nicht erst dabei

Während der Großteil des deutschen Teams versucht, sich über Wettkämpfe wieder an die Weltspitze heranzuarbeiten, geht Pius Paschke einen anderen Weg. Der Überflieger der ersten Saisonphase, der seine Form ebenfalls völlig verloren hat, reiste gar nicht erst mit. Paschke trainiert in der Heimat.

Der 34-Jährige hatte von den ersten acht Einzelspringen der Saison fünf gewonnen und war als Favorit zur Tournee gereist. Seit kurz vor Weihnachten läuft es auch bei ihm aber einfach nicht mehr.

Für die WM-Generalprobe am kommenden Wochenende in Japan will Paschke wieder zum Team stoßen. Raimund denkt dagegen darüber nach, den Weltcup auszulassen. In Sapporo stehen zwei Einzel-Wettkämpfe auf dem Programm.

Skisprung-Legende Sven Hannawald gibt die Hoffnung nicht auf, dass die Horngacher-Mannschaft ihre Form schnell wiederfinden kann. „Sie machen nicht viel falsch“, sagte der 50-Jährige. (dpa)