Eishockey-Legende über Corona-KriseHans Zach: „Ich kann damit leben, aber...“

Hans Zach Tölz

Hans Zach in seiner Heimatstadt Bad Tölz am Ufer der Isar.

von Arno Schmitz  (schmi)

Bad Tölz/Köln – Hans Zach (71). Der „Alpenvulkan“ stand als DEL-Coach (unter anderem Haie und DEG) und Bundestrainer lange Zeit für das deutsche Eishockey wie kein Zweiter. Jetzt ruht der Puck. Sonntag-EXPRESS erreichte Zach in der Tölzer Heimat.

Herr Zach, vermissen sie die Playoff-Zeit?

Zach: Hm, ja, sicherlich, aber weniger für mich selbst. Ich will natürlich auch guten Sport sehen. Früher war ich jetzt mit meiner Frau Slada viel unterwegs, sie macht ja auch immer alles mit eigentlich. Jetzt bekommen wir leider keinen Sport zu sehen. Ich kann damit leben, aber besonders leid tut mir das für die Spieler und die Vereine.

Wie dramatisch sehen sie die Lage im Eishockey? DEL-Boss Gernot Tripcke sagte kürzlich: „Der Drops ist gelutscht.“

Ich bin nicht mehr nah genug dabei, um das beurteilen zu können oder wollen. Aber ich hoffe natürlich für alle, dass das alles irgendwie gut geht und wir auch in Zukunft wieder gutes Eishockey sehen dürfen. Und das wünsche ich natürlich auch allen anderen Sportarten.

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Die sind zum Teil, etwa der Fußball, weniger abhängig von Zuschauereinnahmen als im Eishockey.

Ja, aber wenn die TV-Gelder dann nicht fließen, haben sie auch ein Problem. Ich weiß nicht, ob das der Weisheit letzter Schluss sein kann, wenn dann alle Jubeljahre so etwas geschieht wie jetzt.

Muss man aus der aktuellen Krise Schlüsse ziehen und Maßnahmen treffen für die Zukunft, um für neue Notlagen besser gerüstet zu sein?

Ich denke, das ist schwer möglich. Wenn so eine Pandemie kommt, dann kannst du darauf kaum vorbereitet sein. Dann geht es zunächst mal nur um die Gesundheit aller Menschen. Aber natürlich fehlt gerade in solchen Zeiten dann auch der Sport, der viele Menschen ja verbindet wie kaum etwas anderes.

Wie sehr fühlen Sie sich persönlich eingeschränkt durch die aktuellen Auflagen?

Ich fühle mich nicht wirklich eingeschränkt, ich bin eh ein Typ, der nicht viel braucht. Aber was mir fehlt, sind natürlich die Freunde. Ich kann allein oder mit Slada Bergwandern, aber eine gemeinsame Hüttentour oder Radfahren in der Gruppe ist dann doch geselliger. Aber mei, da muss man jetzt halt leben mit.

Wie verbringen Sie denn den Tag? Schauen Sie sich auch mal alte Spiele an?

Nein, überhaupt nicht. Ich stehe früh auf, dann gehe ich erst mal zwei Stunden mit Slada spazieren. Nachmittags bin ich viel in meinem Waldgrundstück und mache Holzarbeiten. Viel mehr kann ich momentan nicht machen, will ich aber auch gar nicht.