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„Rote Linie überschritten“Wirbel in Iserlohn: Privatsphäre von Sportchef und seiner Familie verletzt

Am Spielfeld in der DEL: Christian Hommel, Sportlicher Leiter von Eishockey-Klub Iserlohn Roosters.

Christian Hommel, Sportlicher Leiter der Iserlohn Roosters, am 6. Januar 2023.

Wirbel bei den Iserlohn Roosters nach der Freistellung von Trainer Greg Poss. Es gab im Klub-Umfeld einen Vorfall, der für Aufsehen sorgt.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Nach 13 Spielen in der Deutschen Eishockey Liga sind die Iserlohn Roosters Letzter der Tabelle. Im Umfeld herrscht Panik vor einem Abstieg – das führte nun zu einem unschönen Vorfall.

Am 21. Oktober hatten die Roosters Trainer Greg Poss (58) freigestellt. „Uns fehlte nach eingehender Analyse der aktuellen Situation und der Ergebnisse der letzten Wochen die Überzeugung, dass unser Team in dieser Konstellation das Ruder noch mal herumreißen kann“, sagte Sportchef Christian Hommel (42).

Iserlohn Roosters kämpfen gegen Abstieg aus der DEL

Assistenzcoach Pierre Beaulieu (40) übernahm und prompt gab es am 22. Oktober einen 4:3-Sieg nach Verlängerung gegen die Straubing Tigers (Platz 4 der Tabelle) nach Penaltyschießen. Die Pleitenserie von sechs Spielen wurde damit beendet.

Roosters-Profi Colin Ugbekile (24) sagte bei MagentaSport zum Trainerwechsel: „Ich bin der Letzte, der mit irgendwelchen Fingern auf wen zeigt. Komischerweise passiert sowas relativ häufig, dass direkt im Spiel danach ein Sieg kommt.“ Im Umfeld des Klubs sahen einige die Geschehnisse rund um den Klub in den letzten Wochen nicht ganz so entspannt.

Es gab einen nicht näher beschriebenen Angriff auf Sportchef Hommel. Am Mittwoch, 25. Oktober, gab es eine Stellungnahme von Iserlohns Geschäftsführer Wolfgang Brück und den Gesellschaftern.

„Nach der Freistellung von Cheftrainer Greg Poss haben Unbekannte die Privatsphäre unseres Sportlichen Leiters Christian Hommel und seiner Familie in nicht akzeptabler Weise verletzt. Auf Wunsch der Betroffenen haben wir entschieden, keine Details zu veröffentlichen. Wir am Seilersee stellen hierzu unmissverständlich klar: Uns ist bewusst, dass die aktuelle sportliche Situation der Iserlohn Roosters alles andere als zufriedenstellend ist. Wir als handelnde Personen müssen uns der daraus resultierenden Kritik stellen.“

In dem Statement wird weiter betont, dass bei aller Kritik keine Grenzen überschritten werden dürfen: „Persönliche Anfeindungen und das Eindringen in die Privatsphäre unserer Verantwortlichen, Spieler, der administrativen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und vor allem ihrer Familien werden wir niemals dulden. Diese Grenze darf nicht überschritten werden, Vorkommnisse dieser Art sind vollkommen inakzeptabel. Dass dies am vergangenen Wochenende geschehen ist, zeigt, dass es Personen gibt, die bereit sind, gesellschaftliche und soziale Konventionen mit Füßen zu treten. An dieser Stelle ist eine rote Linie überschritten worden. Rechtliche Schritte behalten wir uns vor.“

Die Mitteilung schließt mit den Worten: „Wir möchten alle Anhänger unseres Klubs auffordern, ihre Sinne zu schärfen. Bitte lassen Sie nicht zu, dass Grenzen überschritten werden. Weisen Sie bitte in ihrem Umfeld eindringlich darauf hin, dass die Würde jedes einzelnen Menschen über ALLEM steht.“

Auch die Fanbeauftragten der Roosters haben sich zu dem Vorfell zu Wort gemeldet. Von Matthias Schlüter, Daniel Kosdei und Tobias Luig heißt es: „Respekt ist für uns als Fanvertreter ein wichtiger Faktor. Kritik der Fans, so, wie sie bei den letzten Spielen von der Tribüne geäußert wurde, ist absolut legitim und war auch auf jeden Fall im Rahmen.“

Die Fanbeauftragten appellieren nochmals an die Anhängerschaft: „Persönliche Anfeindungen sowie Eingriffe in das Privat- oder Familienleben Einzelner sind aber ein ganz anderes Kaliber und überschreiten eindeutig eine Grenze. Das ist ein Verhalten, welches nicht nur niemand vor seiner Haustür braucht, sondern das darüber hinaus auch vereinsschädigend ist und unsere Fankultur in ein schlechtes Licht rückt. Bleibt bei allen Emotionen sachlich und respektvoll und haltet bitte auch Euer Umfeld dazu an, Roosters-Fans! Nur auf diesem Wege kommen wir aus der derzeitigen Lage heraus – gemeinsam!“

Die sportliche Aufgabe wird in den kommenden Tagen schwer genug, am Donnerstag (26. Oktober) treffen die Roosters daheim auf Spitzenteam Adler Mannheim, aktuell Zweiter der DEL. Am Sonntag (29. Oktober) geht es dann nach Wolfsburg zum Tabellensechsten, am Dienstag (31. Oktober) kommt RB München Platz 9) an den Seilersee.