Sportlich ist die DEG durch den letzten Platz aus der DEL abgestiegen. Doch das zunächst unwahrscheinliche Szenario eines Klassenerhalts auf dem Sofa wird immer konkreter.
„Wir kommen dem Freibier näher“DEG zwischen Hoffen und Bangen: Das Wunder wird konkret

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Für die DEG heißt es weiter Warten. Das Foto vom 7. März 2025 zeigt die Spieler auf der Bank und an der Bande, wie sie gebannt auf den Videowürfel schauen.
Nach dem sportlichen Abstieg aus der DEL steht die Düsseldorfer EG vor einem Scherbenhaufen. Weder die alten Spieler- noch Sponsorenverträge haben Gültigkeit für die zweite Liga. Doch nun wächst die Hoffnung auf eine Last-Minute-Rettung.
Der DEG winkt ein kleines Eishockey-Wunder – ganz ohne eigenes Zutun. Denn in den Aufstiegs-Playoffs der DEL2 haben es die Ravensburg Towerstars bis ins Finale geschafft. Das Team aus Baden-Württemberg hat keine Lizenz für die DEL beantragt – als einziger der Teilnehmer der Meisterschafts-Playoffs.
Ravensburg im Finale – DEG drückt aus der Ferne die Daumen
Ravensburg beendete am Freitagabend (11. April 2025) die Aufstiegsträume der Krefeld Pinguine durch ein 3:2 (2:0, 0:1, 0:1, 1:0) nach Verlängerung und trifft im Finale auf die Dresdner Eislöwen. Dresden entschied die Halbfinale-Serie gegen Hauptrundensieger Kassel Huskies durch ein 4:0 (1:0, 0:0, 3:0) für sich.
Beide Best-of-seven-Serien endeten 4:2, die Finalserie beginnt am kommenden Donnerstag (17. April). Sollte Ravensburg DEL2-Meister werden, steigt wie in den beiden Vorsaisons kein Team auf.
Der Traditionsverein aus Düsseldorf steht so oder so vor einem Neustart. Dabei sollen zwei ehemalige Spieler eine zentrale Rolle übernehmen. Andreas Niederberger (61) und Rick Amann (64) wirken beim operativen Geschäft des Klubs mit, fungieren als Berater und übernehmen auch die Zusammenstellung des neuen Spielerkaders.
„Wir spüren eine echte Unterstützung in der DEG-Familie“, wurden die beiden am Freitag in einer Mitteilung zitiert. „Wir wollen keine Mannschaft kaufen, wir wollen eine Mannschaft aufbauen. Stück für Stück. Position für Position.“
Schon jetzt steht allerdings fest: Unabhängig davon, in welcher Liga es weitergeht, werden zahlreiche Spieler den Verein verlassen. Am Freitag machte die DEG den Abgang von Alexander Ehl (25) offiziell. Nach sechs Jahren verlässt der Nationalspieler die NRW-Landeshauptstadt. „Weitere Abgänge werden folgen“, betonte der Verein.
Die Planungen werde durch die fehlende Gewissheit zusätzlich erschwert. Doch womöglich kann der Klub bei den Verhandlungen mit potenziellen Neuzugängen doch noch die Perspektive DEL bieten.
„Wir kommen dem Freibier näher. Stück für Stück, Position für Position. Grüße aus Ravensburg“, schrieb ein Fan der Towerstars unter einem Post der DEG. „Auf einmal ist es wieder ein 50/50-Ding, dass wir doch noch drin bleiben“, frohlockte ein DEG-Anhänger. Die DEG zwischen Hoffen und Bangen – mindestens noch für vier Spiele. (mit sid)