Innerhalb einer Saison sitzen Eishockey-Profis tausende Kilometer im Bus, dabei müssen sie auf einen guten Fahrer vertrauen. Bei den Kölner Haien hört eine Legende nun auf.
Nach 25 Jahren KECKlub-Legende der Kölner Haie geht in den Ruhestand – seine Zahlen sind beeindruckend
Von Köln nach Straubing, Nürnberg, Augsburg, Berlin oder München – und nach den Spielen meist noch in der Nacht zurück! Die Spieler der Kölner Haie verbringen während der Eishockey-Saison einen Großteil ihrer Zeit im Mannschaftsbus.
Da wird gezockt, geschlafen oder geplaudert – alles immer mit einem guten Gefühl, wenn man sich auf den Fahrer verlassen kann. Der hieß bei den Haien in den letzten 25 Jahren Jürgen Metz. Doch nun ist Schluss für den legendären Busfahrer.
Kölner Haie: Busfahrer Jürgen Metz geht in den Ruhestand
Nach rund 750 Touren chauffierte er die Mannschaft des KEC am Freitag, 22. September 2023, zu seiner letzten Auswärtsfahrt nach München. Damit geht eine sagenhafte Ära zu Ende: Fast 25 Jahre war Metz der Stammfahrer der Kölner. Ende 1998 fuhr er seine erste Tour. „Es müsste nach Berlin zum alten Wellblechpalast gewesen sein“, sagt er. Was dann folgte, ist beachtlich: mehr als 250.000 Kilometer im Dienste der Haie auf den Autobahnen der Republik.
„Bis auf die Ausstattung im Bus hat sich für mich nicht viel geändert. Nur der Verkehr wird gefühlt immer schlimmer“, gibt Metz zu, dessen Job mit den Jahren dadurch immer stressiger wurde. Metz war dabei aber nicht nur Busfahrer, sondern rund um die Touren für alles Mögliche verantwortlich. Besonders das Einräumen der großen Eishockeytaschen hat ihm einiges abverlangt: „Das war praktisch Tetris spielen im Kofferraum.“
Erst wenn alles verpackt war und jeder Spieler im Bus saß, konnte er von der Kölnarena 2 losdüsen. Probleme gab es dann oft bei der Ankunft im jeweiligen Zielort: „Ich mache das immer an dem fest, wo ich mit dem Bus am besten parken kann – und das geht leider in nicht so vielen Stadien wirklich gut.“
Und wie ist so eine Eishockey-Horde von starken, jungen Männern im Bus auszuhalten? Metzt muss lachen: „Die kamen nur zu mir runter, wenn wir mal rausfahren mussten.“
Metz scherzte auch über mögliche Nachfolger: „Den Mo Müller habe ich schon oft mal angequatscht, aber der fühlt sich dann doch auf dem Eis wohler.“ Auch Betreuer oder Trainer könnten einen Führerschein machen, so könnte man einen zweiten Fahrer einsparen: „Aber da bin ich dann doch immer auf taube Ohren gestoßen“, lacht Metz.
Unvergessen bleibt seine Tour im Jahr 2002 nach Mannheim, wo die Haie ihren bislang letzten Titel feierten. „Das werde ich immer in Erinnerung behalten.“ In Mannheim sangen die Fans noch Stunden nach dem Spiel vor dem abfahrbereiten Bus, Profis kletterten auf das Gefährt und präsentierten den Pokal.
Dann ging es zurück nach Köln, wo in der Nacht tausende Fans die Meister feierten. Metz schwärmt: „Als wir in Köln angekommen sind, habe ich die Straße vor lauter Fans nicht mehr gesehen.“