KEC in MünchenFünf Tore nach Rückstand! Haie-Traumstart geht auch beim Meister weiter

Carter Proft von den Kölner Haien und der Münchner Ben Smith im Zweikampf.

Hart umkämpft: Carter Proft von den Kölner Haien und der Münchner Ben Smith im Spiel am 22. September 2023.

Drei Spiele, drei Siege! Die Kölner Haie setzen ihren perfekten Saisonstart auch beim Meister fort.

von Antje Rehse  (are)

Nach zwei Heimspiel-Siegen haben die Kölner Haie auch ihre erste Auswärtsaufgabe in der DEL erfolgreich gelöst. Beim deutschen Eishockey-Meister EHC Red Bull München gewann der KEC am Freitagabend (22. September 2023) völlig verdient mit 5:2.

Nach einem Rückstand drehten die Haie richtig auf, drehten den Spielstand von einem 0:1 in ein 5:1. Den Gastgebern gelang in der Schlussphase in Überzahl nur noch Ergebniskosmetik. Drei Auftaktsiege gab es für die Rheinländer zuletzt 2017. „Wir haben vier gute Linien, es macht Spaß, das zu sehen“, sagte Haie-Stürmer Andreas Thuresson bei Magenta Sport. Mit ganz viel Selbstbewusstsein geht es am Sonntag ins Derby gegen die Düsseldorfer EG. So lief das Duell beim Meister:

Red Bull München - Kölner Haie 2:5 (0:0, 1:2, 1:3)

Erstes Drittel: Die erste Chance in einer umkämpften Anfangsphase gehörte den Gastgebern, Jonathon Blums Schuss wurde aber ans Außennetz abgefälscht. Aber auch die Haie versteckten sich nicht: Nach einer guten Einzelaktion von Tim Wohlgemuth landete der Puck bei Nicholas Bailen. Sein Schuss wurde geblockt.

Chris DeSousa handelte sich nach knapp sieben Minuten nach einem Foul an Haie-Stürmer Carter Proft im eigenen Drittel die erste Zeitstrafe des Spiels ein. Köln zog ein druckvolles Powerplay auf: Alexandre Grenier traf zunächst den Pfosten, scheiterte dann am Münchner Goalie Mathias Niederberger. Doch in Patrick Hager musste direkt der nächste Bulle auf die Strafbank. Die Haie agierten rund 20 Sekunden fünf gegen drei, fanden aber ihren Meister in Niederberger.

Nach zwölf Minuten gab es das erste Powerplay für München, nachdem Brady Austin an der Bande Nicolas Krämmer umgerissen hatte. Auch der KEC überstand die Unterzahl unbeschadet. Weil die Haie danach eine weitere Powerplay-Phase ungenutzt ließen, ging es ohne Tore in die erste Drittelpause. „Das erste Powerplay war gut, das zweite nicht so gut“, sagte Haie-Neuzugang Justin Schütz bei seiner Rückkehr in die alte Heimat. „Vielleicht entscheiden heute die Special Teams, da müssen wir besser werden.“

Kölner Haie drehen nach Gegentor richtig auf

Zweites Drittel: Kein guter Start für die Haie, die durch die zweite Zeitstrafe des Abends – wieder gegen Brady Austin – früh in Unterzahl gerieten. Eine Sekunde vor dem Ende des Powerplay traf Ben Street (24.) zur Führung für den Meister. Zuvor hatte Jason Bast bei einem Konter die Chance zum Tor in Unterzahl vergeben.

Die Haie reagierten zunächst gut auf den Rückstand, machten selbst ordentlich Druck vor dem Kasten von Niederberger. Doch nach knapp zehn Minuten im zweiten Drittel lieferte Köln den Gastgebern die nächste Powerplay-Gelegenheit – diesmal wanderte Wohlgemuth auf die Strafbank. Nach einem Foul von Adam Almquist gegen Schütz gab's direkt im Anschluss aber wieder Überzahl für die Haie. Doch erst als die Münchner wieder komplett waren, traf Grenier (34.) nach einem abgefälschten Schuss zum Ausgleich.

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Und es wurde noch besser für die Haie: Andreas Thuresson eroberte im gegnerischen Drittel zunächst den Puck und kam im selben Angriff in Schussposition: Fast von der blauen Linie traf der Schwede zur Führung für die Gäste (38.). Ein weiteres Powerplay ließen die Haie trotz einiger richtig guter Chancen ungenutzt – das einzige Manko im KEC-Spiel. Dennoch ging es mit einer Führung in die zweite Drittelpause.

Drittes Drittel: Zunächst entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Torszenen auf beiden Seiten. Dann war es Grenier (45.), der nach Vorlage von Gregor MacLeod aus der Distanz abzog und die Kölner Führung mit seinem zweiten Treffer des Spiels ausbaute.

München wirkte geschockt und die Haie nutzten das Momentum: Maximilian Kammerer (47.) staubte nach Assist von Stanislav Dietz – es war sein zweiter des Abends – zum 4:1 ab. „Hier regiert der KEC“, sangen die Haie-Fans im Gästeblock.

München warf in der Schlussphase noch einmal alles rein, doch Tobias Ancicka hielt in seinem ersten Saisoneinsatz seinen Kasten bis auf das eine Gegentor zunächst sauber. Mit dem nächsten Weitschuss sorgte Austin (56.) für die Entscheidung, auch wenn die Gastgeber durch ihr zweites Powerplay-Tor des Abends durch Ben Smith (58.) noch einmal verkürzten.