KEC-Star im Interview„Hailänder“ MacLeod: Bei meiner Frau habe ich etwas gutzumachen

Gregor MacLeod gestikuliert Richtung Tribüne.

Gregor MacLeod, hier am 26. November 2024 bei einem Spiel in der Lanxess-Arena, ist derzeit mit den Kölner Haien viel unterwegs.

Im EXPRESS.de-Interview spricht Gregor MacLeod über seine Lieblingsserien, seine Gold-Leidenschaft, seine Ziele mit den Haien – und natürlich Karneval.

von Oliver Reuter  (reu)

Er ist im wahrsten Sinne der „Hailänder“: Gregor MacLeod (26) spielt seit April 2023 bei den Kölner Haien und gehört auch in der laufenden Saison zu den Besten.

Nach einer Verletzung machte er seinem Film-Namensvetter Connor MacLeod alle Ehre, meldete sich mit einem Tor beim 7:4-Derbysieg in Düsseldorf zurück und kommt aktuell in 36 Spielen auf elf Tore und 25 Assists.

Gregor MacLeod: Eishockey liegt in der Familie

Auf der aktuellen Auswärtstour der Haie hatte der Kanadier mit schottischen Wurzeln Zeit für ein Interview über Köln, Karate und natürlich Karneval.

Ihr Haie spielt wegen der Lachenden Kölnarena fünf Auswärtsspiele am Stück – wie geht ihr damit um?

MacLeod: Natürlich würden wir lieber zu Hause vor unserer großartigen Fangemeinde spielen, aber wir müssen uns einfach zusammenreißen und aus uns herausgehen. Wir müssen so hart wie möglich arbeiten und spielen dann die letzten beiden Spiele wieder zuhause.

Sie haben Ihr Tablet immer mit auf Reisen. Welche Serien können Sie aktuell empfehlen?

MacLeod: Aktuell schaue ich den „Night Agent“. Eine wirklich gute Serie mit viel Action. Und „Cobra Kai“ ist ein Spin-Off von den Karate-Kid-Filmen, auch sehr, sehr gut. Ich schaue eigentlich alles, was neu ist.

Was vermissen Sie am meisten, wenn Sie auf Reisen sind?

MacLeod: Am meisten vermisse ich meine Frau. Für den Roadtrip habe ich sie quasi sechs Tage lang zu Hause gelassen. Das werde ich bei meiner Rückkehr mit einem netten Abendessen wiedergutmachen müssen.

Würden Sie sagen, Eishockey bei Ihnen eine Familiensache?

MacLeod: Ja, natürlich, Eishockey ist ein wichtiger Teil meines Lebens und des Lebens meiner Familie. Mein Vater Jeff spielte in Kassel, und als ich aufwuchs, wollte ich nichts anderes mehr machen. Meine Schwester Lea spielt Eishockey in Bern und meine Mutter hat uns unser ganzes Leben lang unterstützt. Mit meiner Frau bin ich seit dem Beginn meiner Profikarriere zusammen und auch sie war selbst eine gute Hockeyspielerin. Sie hat alles mitgemacht und mich in jeder Hinsicht auf unserem Weg unterstützt.

Welche Eigenschaften von Vater oder Schwester hätten Sie gerne?

MacLeod: Meine Schwester ist eine rundum gute Stürmerin und sie versteht das Spiel sehr gut. Aber wenn ich etwas von ihr übernehmen könnte, wäre es ihre Bissigkeit. Bei meinem Vater ist es schon eine Weile her, dass ich ihn habe spielen sehen, aber in den alten Videos, die ich gesehen habe, war er wirklich gut darin, die Jungs mit guten Hits vom Puck zu trennen. Er hatte ein sehr gutes Timing, was für die Gegner nicht immer gut war.

Wie ist es für Ihre Mutter, wenn Sie alle am Tisch sitzen und über Eishockey philosophieren?

MacLeod: Das ist kein Problem. Meine Mutter denkt, dass sie alles über Eishockey weiß. Aber – das muss ich ihr zugestehen – sie weiß eine Menge, weil sie schon so lange mit uns in alle Eisstadien kommt und daher alles gesehen hat.

In Köln verpassen Sie jecke Tage. Wie nehmen Sie Karneval wahr?

MacLeod: Karneval ist eine besondere Zeit des Jahres für die Kölner. Ich lerne mit jedem Jahr mehr dazu.

Welches Kostüm steht auf Ihrer Liste ganz oben? Bei Ihrem Namen wahrscheinlich als Highlander.

MacLeod: Ich würde mich auf jeden Fall als Highlander verkleiden. Bringt mich zurück zu meinen Wurzeln. Das Outfit besteht allerdings aus vielen Teilen, daher wäre es eine Herausforderung, es zu finden.

Aber wie Ihre schottischen Vorfahren lieben Sie auch Golf. War schon mal ein Hole in One dabei oder was war Ihr bestes Ergebnis?

MacLeod: Ich arbeite immer noch an einem Hole-in-One. Hoffentlich kriege ich es irgendwann einmal hin, das wäre schön. Mein bestes Ergebnis war eine 77 zu Hause in Nova Scotia auf dem Highland Links Golfplatz.

Kann Ihnen jemand aus dem Team das Wasser reichen?

MacLeod: Ich würde sagen, dass Alexandre Grenier der Spieler ist, den es im Team zu schlagen gilt, aber ich bin leider immer noch auf der Jagd nach ihm. Ich gebe aber nicht auf.

Haben Sie auch schon einmal in Schottland Golf gespielt?

MacLeod: Nein, leider noch nie. Es ist eine Reise auf meiner Wunschliste und ich werde sie auf jeden Fall irgendwann wahr machen, da wir die Highlands und alle Burgen besuchen werden. Ich habe keine nahen Verwandten in Schottland, aber ich bin sicher, dass sie schon vor langer Zeit dort waren. Meine Großeltern würden die Geschichte besser verstehen.

Jetzt läuft die Crunch Time für eine gute Playoff-Platzierung. Was nehmen Sie sich für die kommenden Aufgaben in Wolfsburg und Augsburg vor, bevor es wieder in der Arena gegen Iserlohn rund geht?

MacLeod: Der Plan für die nächsten Spiele ist, konstantes, einfaches und hartes Eishockey zu spielen. Bei nur noch sechs verbleibenden Spielen in der regulären Saison ist jedes Spiel wichtig, aber es geht nur darum, sich auf ein Spiel nach dem anderen zu konzentrieren und so viele Punkte wie möglich zu holen. Wir müssen sicherstellen, dass wir als Team spielen.