Der Lange vor erstem DEG-DerbyKölns 2,01-Meter Hüne zieht NHL-Vergleich – Fans planen Aktion

Andrej Sustr von den Kölner Haien gegen Nürnbergs Jake Ustorf.

Eishockey-Verteidiger Andrej Sustr (Kölner Haie) am 15. September 2023 gegen Jake Ustorf (Nürnberg Ice Tigers) in der Arena. Köln gewann 5:1.

Zwei Spiele, zwei Siege – die Kölner Haie sind überragend in die neue DEL-Saison gestartet. Doch schon am Wochenende warten die nächsten kniffligen Aufgaben.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Das 4:1 gegen Vizemeister ERC Ingolstadt sorgte bei den Kölner Haien unter der Woche für ein gutes Gefühl. Die Mannschaft von Trainer Uwe Krupp (58) hat bei den ersten beiden Spielen gespürt, dass da eine gute Truppe zusammen auf dem Eis arbeitet.

Jeder kämpft für jeden, die neuen Spieler können Akzente setzen und die Fans geben reichlich Rückenwind. Als einziges Team ist Köln in der DEL noch ungeschlagen, das soll natürlich auch am Freitag (22. September 2023) so bleiben. Um 19.30 Uhr muss der KEC beim amtierenden Meister RB München vorspielen.

Kölner Haie: Erst nach München, dann kommt Düsseldorf

Natürlich haben die KEC-Profis nur dieses Duell im Fokus, doch es wird auch schon ein kleines bisschen Richtung Sonntag geschaut. Dann kommt die Düsseldorfer EG zum Knaller-Derby in die Lanxess-Arena – sie soll mal wieder zum Party-Tempel werden.

Stand Mittwoch, 15.30 Uhr, haben die Haie schon über 18.000 Karten für das Derby verkauft (Sonntag, 24. September 2023, 15.15 Uhr). Die Fans sorgen so für einen Zuschauerschnitt von über 18.000 in den ersten drei Heimspielen. Und sie laufen heiß vor dem Düsseldorf-Gipfel: Es wird einen organisierten Fan-Marsch von der Domplatte zur Arena geben.

„Lasst uns den Düssis gemeinsam zeigen, wer die Macht am Rhein ist“, heißt es in dem Aufruf der Fan-Organisation Inferno Della Nord. Treffpunkt ist um 11.45 Uhr an der Domtreppe.

Für die neuen Spieler ist es das erste Derby. Stürmer Gregor MacLeod (25) sagt: „Das ist ein großes Spiel hier in der Stadt zwischen zwei Rivalen. Durch das Vorbereitungsspiel weiß ich schon, was uns da erwartet und dass es für die Fans besonders wichtig ist. Ich freue mich sehr auf das Spiel, weil die Ränge voll sein werden und uns die Fans viel Energie geben werden.“

Mit fünf Scorerpunkten (zwei Tore, drei Vorlagen) führt MacLeod die Rangliste der besten DEL-Stürmer aktuell an. Nach den ersten beiden Heimspielen ist er regelrecht überwältigt: „Den Zuschauerzuspruch habe ich in der Form noch nie erlebt – sowas zum ersten Mal zu erleben, die Einlaufshow, die Musik und die Fans zu hören, ist besonders und fast schon surreal. Von daher freue ich mich auf jedes Heimspiel. Auf Sonntag habe ich große Lust – ich hoffe, wir können performen. Die Fans können im Derby den Unterschied machen, sie geben uns Extra-Energie, die wir brauchen.“

Verteidiger Andrej Sustr (32, Tschechien), mit 2,01 Metern der größte Spieler, der je das KEC-Trikot getragen hat, absolvierte in seiner Karriere schon 408 NHL-Spiele für Tampa Bay Lightning und die Anaheim Ducks.

Die Atmosphäre in Köln findet er allerdings jetzt schon besser: „Ich habe viele Jahre in der NHL gespielt, habe dementsprechend viele Arenas gesehen. Ich glaube, dass die Fans in der NHL ab und an einfach nur mehr das Spiel gucken und etwas passiver sind. In der Lanxess-Arena fühlt es sich so an, als würden uns die Fans über das gesamte Spiel unterstützen – egal ob auf den Stehplätzen hinter dem Tor oder auf den Sitzplätzen der Haupttribüne. Das ist eine sehr besondere Atmosphäre.“

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Für Sustr war die gewaltige Fan-Szene in Köln auch ein Grund, im Herbst seiner Karriere nochmal ein neues Abenteuer zu wagen. Er spielte schon in der KHL, der NHL und zuletzt der AHL in San Diego: „Vor 18.600 Fans aufzulaufen, ist der Grund, warum wir das Spiel spielen. Das ist mit das Beste, was es gibt und genau davon träumst du als Kind. Uns Spielern gibt das auch nochmal einen Extra-Boost.“

Und was erwartet er von dem Derby gegen Köln? Sustr sagt: „Ich würde das Derby mit der DEG von der Rivalität vielleicht mit Tampa Bay Lightning gegen die Florida Panthers vergleichen. Dort gibt es auch gut Druck auf dem Kessel, denn das ist ein Spiel zwischen zwei Teams aus dem gleichen Bundesstaat. Ich freue mich auf Düsseldorf, es wird intensiv und wir werden das Ganze sehr genießen.“