Bei den Kölner Haien wurde es am Freitagabend in der DEL ein bisschen feierlich. Das lag am sechsten Sieg in Serie und einem Gast aus Nürnberg.
Trotz fünf Corona-AusfällenKölner Haie feiern sechsten Sieg in Serie und versauen Reimer die 1000er-Party
Sportlich läuft es für die Kölner Haie. Zuletzt gab es fünf Siege in Serie. Am Freitagabend (3. Dezember 2021) kam der sechste Sieg dazu. Was für eine Serie! Die Nürnberg Ice Tigers wurden mit 2:1 nach Hause geschickt.
Und das trotz Kader-Corona-Schock bei den Kölner Haien! Fünf Spieler waren nach Coronatests betroffen, einige infiziert, einige nur in Kontakt-Quarantäne. Namen wollten die Haie nicht nennen. Doch sie mussten ohne Jonas Holøs, Patrick Sieloff, Moritz Müller, Andreas Thuresson, Tomas Pöpperle, Julian Chrobot und Maximilian Glötzl antreten.
Kölner Haie konnten nur 5000 Fans in die Lanxess-Arena lassen
„Im Rahmen unserer engmaschigen Routinetestung sind vereinzelt Spieler und Trainer positiv auf Covid-19 getestet worden. In Absprache mit dem Gesundheitsamt Köln haben sich aus Sicherheitsgründen weitere Spieler in Kontaktquarantäne begeben“, teilten die Haie mit.
Los-Glück brauchten vor dem Spiel zahlreiche Fans. Schuld ist die neue Corona-Verordnung: Nur 5000 Plätze dürfen in der Lanxess-Arena vergeben werden. „Leider werden nicht alle Fans, die bereits eine Tageskarte für das Spiel am Freitagabend gekauft haben, kommen dürfen. Um die Zahl von 5000 Zuschauern nicht zu überschreiten, werden wir unter den Tageskarten-Fans losen müssen“, hatten die Haie im Vorfeld mitgeteilt.
Die Maskenpflicht galt dann diesmal auch auf den Plätzen in der Arena. Alle Fans hielten sich vorbildlich an die Maskenverordnung. Dann wurde es feierlich, denn die Gäste kamen mit einem ganz besonderen Spieler: Patrick Reimer (38).
1000er-Klub der DEL: Mit Patrick Reimer sind es sieben Spieler
Der gebürtige Bayer aus Mindelheim bestritt am Freitagabend sein 1000. Spiel in der DEL. Willkommen im Klub der Legenden: Vor ihm haben das mit Mirko Lüdemann (47), Sebastian Furchner (39), Yannic Seidenberg (37), Niki Mondt (43), Daniel Kreutzer (42) und Patrick Köppchen (41) erst sechs Eishockey-Profis geschafft. In der Arena wurde es emotional: Von Lüdemann gab es für Reimer auf dem Eis einen Blumenstrauß und eine Kiste Kölsch, die anderen Spieler schlugen mit ihren Schlägern aufs Eis. Beifall für einen ganz Großen!
Doch die Haie versauten die Reimer-Party: In der 20. Minute ging Köln mit 1:0 durch Mark Olver in Führung. Die Nürnberger waren bis dahin ein klein wenig besser. Im zweiten Drittel erhöhte Maxi Kammerer auf 2:o (23.). Das Torschussverhältnis bis dahin: 10:13. Köln also sehr effektiv. In der 33. Minute verkürzt Nürnberg auf 1:2 (Dennis Lobach) – dabei blieb es. Kammerer sagte nach dem Sieg: „Wir punkten irgendwie immer, das macht uns derzeit extrem stark. Auch, wenn zwei Leader fehlten. Der Ablauf am Spieltag war natürlich nicht optimal. Deshalb sind wir jetzt umso glücklicher mit dem Sieg.“
Patrick Reimer: Unglaubliche Karriere
Und Reimer kann trotz Niederlage stolz sein. 801 Scorerpunkte hat der 38-Jährige bisher gesammelt. In der Saison 2003/04 begann seine lange Karriere in der DEL im Team der Düsseldorfer EG. Am 8. Oktober 2004 erzielte er seinen ersten Treffer – ausgerechnet gegen die Kölner Haie. Damals stand auch DEL-Rekordspieler Mirko Lüdemann (1197 Spiele) auf dem Eis im KEC-Trikot.
Sein langjähriger Düsseldorfer Kollege Daniel Kreutzer sagt: „Der Klub der 1000er wird durch dich noch einmal bereichert. Ich gratuliere dir zu einer überragenden Karriere, die ich auf dem Eis – teilweise an deiner Seite – begleiten durfte. Ich wünsche dir, dass du gesund und von Verletzungen verschont bleibst. Vielleicht schaffst du es ja noch, ‚Lüde‘ den Rekord von 1197 Spielen abzujagen.“
Reimer hat viel erreicht als Sportler. Das Highlight war mit Sicherheit Olympia-Silber 2018 in Pyeongchang. Mit 373 Toren und 428 Vorlagen ist er der Top-Scorer der Liga-Historie. Doch er ist noch nie Deutscher Meister geworden.
Er selber sagt zu seinem 1000. Spiel: „Das sind tolle Zahlen, die am Ende des Tages bedeuten, dass man eine tolle Karriere hatte und lange dabei war. Wenn man aus dem Nachwuchs rauskommt, kann man sich diese Zahlen gar nicht vorstellen. Das ist eine Entwicklung. Ich hatte das Glück, von größeren Verletzungen verschont zu bleiben und immer mit Top-Leuten zusammenzuspielen. Das führt dazu, dass man zu diesem Punkt kommen kann, und ich bin einfach nur dankbar, dass ich so eine Karriere hatte.“ Das Ende ist noch entfernt: Reimer will noch ein Jährchen dranhängen.