Die Kölner Haie verlieren in der DEL bei den Eisbären Berlin. Ein schwaches zweites Drittel und zu viele Strafzeiten werden dem KEC zum Verhängnis.
„Vor allem so einseitig“Saftige Strafe stoppt Haie-Aufholjagd – Torschütze hadert mit den Schiris
Die Kölner Haie haben in einem hitzigen Spiel bei den Eisbären Berlin eine 4:5-Niederlage kassiert. Vor allem über das zweite Drittel und zu viele Strafzeiten dürfte sich der KEC mächtig ärgern.
Köln ging mit dem Rückenwind aus dem Auswärtssieg bei den Ice Tigers Nürnberg in das Spiel. Doch auf die Haie wartete eine schwere Aufgabe, immerhin hatten die Berliner zuletzt vier Heimsiege in Serie eingefahren.
KEC versemmelt das zweite Drittel
Die Gäste aus Köln erwischten aber einen echten Traumstart: Brady Austin (2.) traf nach Querpass von Moritz Müller früh zur Haie-Führung. Kurzzeitig war die Stimmung in der Halle gedämpft, weil ein Fan in der Kurve medizinisch betreut werden musste. Nachdem es Entwarnung gegeben hatte, ging der Support aber wie gewohnt weiter.
In der 15. Minute wurde die Stimmung bei den Heim-Fans dann noch besser, als den Eisbären der Ausgleich gelang: Ty Ronning schloss einen Konter zum 1:1 ab.
Im zweiten Durchgang gab es dann Diskussionen um einen Bandencheck an Josh Currie. Der Haie-Profi musste danach mit einem Cut über dem rechten Auge vorübergehend in die Kabine. Die Schiedsrichter schauten sich die Bilder der Aktion von Yannick Veilleuz lange an, entschieden dann auf eine Zwei-Minuten-Strafe.
Die Haie konnten aus ihrem ersten Powerplay des Spiels aber keinen Nutzen ziehen. Und kaum waren die Eisbären wieder komplett, traf Adam Smith (29.) zur Führung. Sein Schuss war noch leicht abgefälscht. Es kam noch dicker für Köln: In der 32. Minute erhöhte Manuel Wiederer auf 3:1.
Der KEC hatte nun große Schwierigkeiten, Akzente im Spiel nach vorne zu setzen – und musste noch vor der zweiten Drittelpause in Unterzahl sogar das 1:4 hinnehmen. Zachary Boychuk (38.) fälschte einen Schuss von Kai Wissmann unhaltbar für Haie-Torwart Julius Hudacek ab. „Wir haben die Berliner durch unsere Fehler ins Spiel gebracht und vorne nicht ganz so viel zustande bekommen“, fasste Maximilian Glötzl bei MagentaSport ein Drittel zum Vergessen zusammen.
20 Minuten blieben den Kölnern noch, um doch noch etwas aus der Bundeshauptstadt mitzunehmen. Und der Start ins letzte Drittel war vielversprechend: Marco Münzenberger (41.) verkürzte nach Vorlage von Justin Schütz kurz nach Wiederbeginn auf 2:4.
Es war genau der Start ins Drittel, den die Haie gebraucht hatten, sie machten nun ordentlich Druck – und wurden wenig später mit dem Anschlusstreffer durch Schütz (46.) belohnt. Es war bereits das 17. Auswärtstor des KEC-Stürmers.
Im Anschluss leisteten sich die Haie aber die ein oder andere Strafzeit zu viel. Tim Wohlgemuth und Schütz mussten jeweils für zwei Minuten in die Box, Juhani Tyrväinen kassierte wegen eines Checks gegen den Kopf sogar eine Fünf-Minuten-Strafe plus Spieldauer. Kaum war der Finne in der Kabine verschwunden, schlugen die Eisbären zu: Boychuck (55.) erhöhte mit seinem zweiten Treffer des Abends auf 5:3 für die Gastgeber.
Selbst nochmal in Überzahl konnten die Haie durch Maximilian Kammerer (60.) zwar noch einmal verkürzen, doch die Zeit zum Ausgleich reichte anschließend nicht mehr. „Wir haben uns extrem zurückgekämpft“, sagte Kammerer. „Das ist natürlich bitter, wenn es so viele Strafzeiten sind. Vor allem so einseitig. Ich finde, da hätte man durchaus die ein oder andere Überzahl für uns pfeifen können.“
In der Tabelle liegen die Haie weiterhin auf Platz sechs. Der Vorsprung auf die siebtplatzierten Straubinger beträgt sieben Punkte – Straubing hat aber noch ein Spiel mehr zu absolvieren.