Neuer Rekord in EuropaKölner Haie legen Knallstart hin – Schütz & Grenier begeistern die Fans

Das war ein wahres Feuerwerk der Emotionen! Die Kölner Haie sind am Freitag mit einem fulminanten 5:1-Sieg über Nürnberg in die Saison gestartet. Schon am Sonntag geht es weiter.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Knallstart in die 30. DEL-Saison! Die Kölner Haie haben zum Auftakt am Freitagabend (15. September 2023) mit 5:1 gegen die Nürnberg Ice Tigers gewonnen.

Schon am Sonntag (17. September) geht es in der Lanxess-Arena weiter. Um 16.30 Uhr kommt Vizemeister ERC Ingolstadt nach Köln. Und der KEC stellt einen neuen Europarekord auf. Aktuell sind über 16.500 Tickets verkauft. Gegen Nürnberg waren 18.372 Besucherinnen und Besucher in der Arena. Die bisherige europäische Zuschauer-Bestmarke bei den ersten beiden Liga-Heimspielen hat der SC Bern mit 34.262 aufgestellt. Die Kölner werden dies am Sonntag übertreffen!

Kölner Haie: Neue Sturm-Reihe überragend

Noch gibt es zahlreiche Tickets ab 10 Euro. Rein sportlich dürfen sich die Fans besonders auf die neuen Stars im Angriff freuen. Die Top-Reihe mit Alexandre Grenier (32, zwei Tore, zwei Vorlagen), Justin Schütz (23) und Gregor MacLeod (25, jeweils ein Treffer und eine Vorlage) sorgte insgesamt für acht Scorerpunkte.

Grenier war angetan von der Energie seines Teams: „Alle Jungs waren aufgeregt, man spürte die Energie förmlich in der Kabine. Im Spiel haben wir dann die Details richtig gemacht. Mit Schütz und MacLeod in einer Reihe fühlt es sich wirklich gut an.“ Vor dem Ingolstadt-Spiel sagt Grenier: „Mit diesen Fans im Rücken wird jedes Spiel speziell.“

Zehn Profis verstärken Kader

Die neuen Haie-Stars der Saison 2023/24

Die Kölner Haie bei der Aufstellung auf dem Eis in der Kölnarena 2

Die Kölner Haie beim Testspiel am 3. September 2023 gegen die Düsseldorfer EG. Vor der Saison verstärken zehn neue Spieler den KEC.

Goalie Tobias Ancicka von den Kölnmer Haien

Tobias Ancicka, Nummer 45, Tor: Ancicka ist erst 22 Jahre alt und hat schon einiges erlebt: Er spielte von 2020 bis 2023 für die Eisbären Berlin. Eishockey liegt ihm im Blut, denn sein Vater Martin absolvierte von 2006 bis 2011 über 200 DEL-Spiele für die Adler Mannheim und die Nürnberg Ice Tigers. Eigentlich wollte Tobias als Kind Pilot werden, er fand dann doch den Weg in die Eishalle. Der Goalie spielte in der U20 auch schon in Finnland bei Raumon Lukkos. In der vergangenen Saison feierte er dann sein Debüt in der Champions Hockey League und absolvierte sein erstes Länderspiel für Deutschland.

Kölns Nick Aichinger

Nick Aichinger, Nummer 13, Verteidigung: Der gebürtige Kölner bekam erst kurz vor dem Saisonstart (hier am 10. September 2023) einen Profi-Vertrag bei den Haien. Der 23-Jährige durchlief den Nachwuchs des KEC, ehe er im Sommer 2020 zu den Hannover Indians in die Oberliga Nord wechselte. Dort verbrachte er die vergangenen drei Jahre und stand in der abgelaufenen Saison zudem in 33 Spielen im Kader der Fischtown Pinguins Bremerhaven in der DEL. Jetzt holten die Kölner ihn zurück und hat sich über einen Tryout-Vertrag ins Profi-Team gekämpft.

Kölner Haie: Andrej Sustr

Andrej Sustr, Nummer 29, Verteidigung: Ein Riese mit 2,02 Metern, der auf Kufen noch mächtiger wirkt. Der 32-Jährige kämpfte sich aus Tschechien hoch in die beste Liga der Welt und absolvierte 408 Spiele in der NHL für Tampa Bay Lightning und die Anaheim Ducks. Auch in der KHL war er aktiv für die Kunlun Red Stars aus Peking. Sustr hat vor der Saiosn schon einen Rekord sicher: Er ist der größte Haie-Spieler aller Zeiten.

Justin Schütz präsentiert das neue Haie-Trikot.

Justin Schütz, Nummer 10, Angriff: Der 23-Jährige wurde 2023 Deutscher Meister mit München, erzielte in der Saison 17 Scorerpunkte und nochmal sechs Punkte in den Playoffs. Aufgewachsen ist Justin Schütz in Kassel, dort begann er auch mit Eishockey. Mit 14 Jahren wagte er den Schritt in die RB Hockey Akademie nach Salzburg, genoss dort eine perfekte Ausbildung. Als Nationalspieler gewann er 2023 mit Deutschland WM-Silber in Finnland. Das Foto zeigt ihn am 1. August 2023.

Frederik Storm von den Kölner Haien.

Frederik Storm, Nummer 19, Angriff: Mit 34 Jahren ein erfahrener Haudegen. Seit 2020 spielte er in der DEL für Ingolstadt. Mit 20 Toren und 23 Vorlagen war der Stürmer in der Hauptrunde 2022/2023 Topscorer der Ingolstädter, wurde am Ende Vizemeister. Seit 2010 spielte Storm für Dänemark bei elf Weltmeisterschaften mit, gehörte auch zum Olympia-Kader 2022 in Peking. Seine Frau Anna hat er in Köln kennengelernt. Das Foto zeigt ihn am 3. September 2023.

Edwin Tropmann (l.) und Tim Wohlgemuth bei den Kölner Haien.

Tim Wohlgemuth, Nummer 33, Angriff: Der 24-jährige Stürmer (hier rechts neben Edwin Tropmann am 6. August 2023), hat schon einige Erfahrung in der DEL gesammelt: Seit 2018 spielte er für den ERC Ingolstadt und die Adler Mannheim. In 264 DEL-Spielen steuerte er 130 Punkte bei. Zudem spielte Wohlgemuth mit den Adlern in der Champions League und absolvierte 18 Länderspiele für Deutschland. Neben dem Eishockey interessiert er sich sehr für Kunst.

Elias Lindner beim KEC in Aktion.

Elias Lindner, Nummer 34, Angriff: Der 22-Jährige kommt aus einer früheren Eishockey-Hochburg, wurde beim EV Landshut ausgebildet. Von dort ging es in die Red Bull Akademie nach Österreich. Bei RB München machte er dann sein erstes DEL-Spiel. Stammspieler wurde er dann in der vergangenen Saison bei den Bietigheim Steelers. Jetzt wagt er den nächsten Karriereschritt in Köln (hier am 3. September 2023). Lindner ist großer Fan von NHL-Team Edmonton Oilers mit dem gebürtigen Kölner Leon Draisaitl.

Alexandre Grenier im Haie-Trikot.

Alexandre Grenier, Nummer 82, Angriff: Kantiger Kanadier, der auf neun Spiele in der NHL kam (Vancouver Canucks) und sein Glück in Europa suchte. Der 32-Jährige spielte schon für EC Red Bull Salzburg in Österreich, den Lusanner HC in der Schweiz oder die Iserlohn Rooesters in Deutschland. Zuletzt war er bei den Eisbären Berlin (22 Punkte in 32 Partien). Abseits der Eisfläche ist er ein Golf-Genie.

Haie-Profi Gregor MacLeod mit seiner Verlobten Taylor in der Kölnarena 2.

Gregor MacLeod, Nummer 89, Angriff MacLeod (25, hier mit seiner Verlobten Taylor im April 2023 in Köln) wurde im kanadischen Halifax, Nova Scotia in eine Eishockey-Familie geboren. Sein Vater Jeff, selbst Eishockey-Profi, spielte unter anderem sieben Jahre in der DEL für die Kassel Huskies, aktuell ist er Bundestrainer der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. Gregor zog nach zwei Jahren in der AHL (39 Spiele) und der ECHL (16 Spiele) im Alter von 22 Jahren nach Deutschland, spielte 2021 bis 2023 bei den Nürnberg Ice Tigers (107 Spiele mit 88 Scorerpunkten). Seine Schwester spielt ebenfalls professionell Eishockey.

Hakon Hänelt (Kölner Haie) auf dem Eis ind er Lanxess-Arena.

Hakon Hänelt, Nummer 92, Angriff Geboren in Berlin, ausgebildet bei den Eisbären und der RB-Akademie in Salzburg. Der 20-jährige Stürmer (hier am 15. September 2023 gegen Nürnberg im Haie-Trikot) gilt als großes Talent, machte schon über 20 DEL-Spiele für Berlin (2020/21) wurde 2021 von den Washington Capitals an Position 151 gedrafted, hat dort aber noch keinen Vertrag unterzeichnet. Zuletzt spielte er für die Gatineau Olympiques in der nordamerikanischen Nachwuchsliga QMJHL. Hakon hat mehrere Talente, war schon in der Ski Alpin-Auswahl für „Jugend trainiert für Olympia“.

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Kollege Schütz bringt vor allem Tempo ins Haie-Spiel. Der flinke Stürmer kam von Meister München und war nach dem gelungenen Auftakt beim KEC mehr als zufrieden: „Über 18.000 Leute in der Arena, die Stimmung überragend – das hat riesigen Spaß gemacht. Ich spiele mit zwei Top-Spielern in der Reihe. Fürs erste Spiel war das sehr gut, es dauert ja immer ein bisschen bis man sich findet.“

Und was erwartet Schütz nun gegen Ingolstadt am Sonntag? „Das wird schwer, Ingolstadt ist eine Top-Mannschaft mit vielen guten Spielern. Da müssen wir noch eine Schippe drauflegen, aber mit den Fans im Rücken denke ich, dass wir drei Punkte holen.“

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Der Wechsel nach Köln soll ihn weiter beflügeln: „Eine Veränderung ist auch immer wieder gut. Ich hatte eine sehr schöne Zeit in München. Aber für mich persönlich war der Schritt jetzt richtig, bisher kann ich mich nicht beschweren. Die Vorbereitung war gut, ich mag die Stadt, der Verein ist super, die Jungs sind super – da spielt man ein bisschen lockerer auf. Aber ich kam auch mit sehr viel Selbstvertrauen aus München, mit dem Titel und der Silbermedaille bei der WM.“

Schütz hofft auch, dass er unter Trainer Uwe Krupp (58) sein Spiel weiter stabilisiert: „Ich will konstant meine Leistung bringen. Das war vielleicht auch mein Problem, dass ich oft schwankende Leistungen hatte, ich will hier konstant der Mannschaft helfen.“ Der Auftakt war schon mal vielversprechend …