„Schaut nicht gut aus“Schock bei Haie-Pleite: Schiedsrichter mit Trage vom Eis – er muss sofort ins Krankenhaus

Das Spiel der Kölner Haie bei den Straubing Tigers wurde von einer Verletzung eines Schiedsrichters überschattet. Der KEC gab eine Zwei-Tore-Führung aus der Hand.

von Antje Rehse  (are)

Die DEL ist zurück aus der Länderspielpause – und für die Kölner Haie beginnt die heiße Phase im Kampf um die Playoffs. Am Freitagabend (14. Februar 2025) ging es aber bei den Straubing Tigers mit einem Schock los.

Noch nicht einmal eine halbe Minute war gespielt, als sich Schiedsrichter Martin Frano auf dem Eis wälzte. Der Unparteiische hatte offenbar große Schmerzen.

Verletzter Schiedsrichter ins Krankenhaus gebracht

Der Schiri war von Straubing-Profi Justin Scott versehentlich von den Beinen geholt worden, verletzte sich dabei offenbar schwer am Knie. Haie-Torwart Julius Hudacek hatte den besten Blick auf die Szene und zeigte sofort an, dass Frano Hilfe brauchte. Schnell kam ein Arzt auf das Eis.

Haie-Kapitän Moritz Müller half dabei, den Schiedsrichter auf die Trage zu heben, die den Verletzten vom Eis brachte. Die Fans in der Halle spendeten aufmunternden Applaus.

Christoph Stadtler, der das Spiel bei MagentaSport kommentierte, war hörbar geschockt. „Meine Güte“, sagte er immer wieder. „Das schaut nicht gut aus.“ Mit einem Schiri weniger ging es weiter, den Schock mussten alle erst einmal verdauen. Für den Tschechen ging es laut MagentaSport direkt ins Krankenhaus.

Danach kamen zunächst die Straubinger besser ins Spiel. Doch jubeln durfte dann der KEC: In der 11. Minute setzte Gregor MacLeod seinen Teamkollegen Justin Schütz wunderbar in Szene, der Haie-Stürmer schloss zur 1:0-Führung ab. Mit diesem Ergebnis ging es in die erste Drittelpause. „Wir spielen richtig gut defensiv heute“, sagte Schütz bei MagentaSport.

Schiedsrichter Martin Frano liegt auf dem Eis, neben ihm wird eine Trage bereitgemacht.

Schiedsrichter Martin Frano musste beim Spiel der Kölner Haie in Straubing nach wenigen Sekunden verletzt vom Eis gebracht werden.

Im zweiten Drittel entwickelte sich ein munteres Spiel mit zahlreichen Highlights. Zunächst erhöhte Tim Wohlgemuth (22.) auf 2:0 für die Gäste aus Köln, doch die Tigers kamen wenig später durch Danjo Leonhardt (24.) in Überzahl zum Anschluss.

In der 30. Minute hatte dann Schütz seinen großen Auftritt, baute die Führung durch ein Traumtor wieder aus. Dabei setzte er sich per Drehung ganz stark gegen seinen Gegenspieler durch. Doch erneut verkürzte Straubing in Überzahl, diesmal durch Marcel Brandt (36.).

Im letzten Abschnitt drängten die Tigers auf den Ausgleich – und wurden schließlich belohnt. Michael Clarke (51.) traf zum 3:3. Drei Minuten vor Schluss verhinderte Hudacek mit einer Glanztat den Rückstand. Wenig später musste der KEC-Goalie aber doch hinter sich greifen, 32. Sekunden vor dem Ende schoss Justin Braun die Tigers doch noch zum Sieg. „Das ist extrem bitter“, sagte Wohlgemuth nach der 3:4-Niederlage. „In den letzten zwölf, 13 Minuten – das war mein Eindruck – haben wir uns ein bisschen zu viel hinten reingestellt.“

Bei den Gastgebern stand in Craig Woodcroft ein neuer Trainer an der Bande. Zuvor war der langjährige Headcoach Tom Pokel nach fünf Niederlagen in Serie entlassen worden. „Es ist immer schwer, auf eine Mannschaft zu treffen, die gerade einen Trainerwechsel hatte“, sagte KEC-Kapitän Moritz Müller vor dem Spiel.