„Kann sich nicht gut anfühlen“TV-Experte deutlich: Entscheidung von Haie-Trainer stößt auf Unverständnis

Die Kölner Haie kommen auch in Spiel 5 der Finalserie gegen Berlin unter die Räder. Schon nach dem ersten Drittel gibt es Kritik an Kari Jalonen.

von Antje Rehse  (are)

Der Final-Traum ist für die Kölner Haie zum Albtraum geworden. Im fünften Spiel der Serie gegen die Eisbären Berlin wollten die Haie nach zwei 0:7-Pleiten in Folge ein anderes Gesicht zeigen und Spiel 6 erzwingen.

Doch schon früh bahnte sich das nächste Debakel an. Nach gut drei Minuten stand es 2:0 für die Gastgeber, mit einem 0:4 ging es für den KEC in die erste Drittelpause.

Auch Ancicka muss viel hinter sich greifen

Nach dem ganz frühen Doppelschlag der Berliner durch Boychuk (3.) und Fontaine (4.) reagierte Haie-Coach Kari Jalonen und nahm Torwart Julius Hudacek raus. Für ihn kam nach gut drei Minuten Tobias Ancicka auf das Eis. Die Eisbären-Fans quittierten den Wechsel mit Spott-Sprechchören für Hudacek.

Einer fand für diese Entscheidung deutliche Worte. TV-Experte und Ex-Profi Kai Hospelt. „Ich kann’s auf der einen Seite verstehen, dass man alles tun will als Trainer, um hier noch irgendwie das Ding rumzureißen“, sagte er zwar bei MagentaSport, kritisiert den frühen Torhütertausch dann aber doch scharf. „Auf der anderen Seite muss ich sagen: Jalonen hat an vielen guten Stellschrauben in dieser Saison gedreht – aber das kann ich nicht ganz verstehen.“

Für Hospelt war die Entscheidung für beide Goalies undankbar. Er hätte sich vom finnischen Coach mehr Konsequenz gewünscht. „Entweder spielst du Hudacek heute. Dann sagst du, wir leben und sterben mit ihm, er hat uns hier hingebracht“, so Hospelt. „Oder du startest mit Tobi Ancicka, weil du sagst: Okay, wir müssen was ändern. An Hudacek lag’s nicht, aber das machen wir jetzt anders.“

Jalonen entschied sich stattdessen für den ganz frühen Torwartwechsel. „So finde ich es für beide Torhüter schwierig. Der eine bereitet sich den ganzen Tag vor auf das Spiel und muss nach zwei Minuten (gut drei Minuten, d.Red.) raus. Das kann sich nicht gut anfühlen“, meinte Hospelt. „Der andere ... natürlich bist du mental dabei, aber doch irgendwie der Back-up und kommst dann hier in so einen Feuersturm. Muss ich ganz ehrlich sagen – ich war nie Trainer –aber das hätte ich anders gemacht.“

Der Tausch brachte jedenfalls nicht den erwünschten Erfolg. Auch Ancicka konnte den Torrausch seines Ex-Klubs nicht stoppen. Nach zwei Dritteln stand es 6:0 für Berlin. Am Ende hieß es wie schon in Spiel 3 und 4 auch Sicht der Kölner 0:7. Im Finale, so deutlich muss man es sagen, war der KEC über den Modus „Best of seven“ nicht konkurrenzfähig.