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KEC-Jubilar heiß auf mehrHaie-Star Maxi Kammerer: „Dieses Tor hat mir Auftrieb gegeben“

Maxi Kammerer lacht nach einem Spiel der Kölner Haie.

Maxi Kammerer am 27. Oktober 2024 in seinem 400. DEL-Spiel beim Duell der Kölner Haie gegen die Grizzlys Wolfsburg.

Maxi Kammerer gehört bei den Kölner Haien auch in dieser Saison zu den Leistungsträgern, absolvierte jüngst sein 400. DEL-Spiel. Im Interview sprach er über das Jubiläum und die Aussichten beim KEC.

von Oliver Reuter  (reu)

Die Kölner Haie haben Blut geleckt. Mit Siegen beim Tabellendritten Bremerhaven und gegen Wolfsburg hat sich das Rudel von Cheftrainer Kari Jalonen (64) an die dicken Fische der DEL rangepirscht.

Die Grizzlys erlegten die Sturmpartner Maxi Kammerer (28) und Louis-Marc Aubry (32) im Alleingang. Kammerer feierte dabei ein gelungenes 400. DEL-Spiel. Der gebürtige Düsseldorfer fühlt sich pudelwohl in Köln, hat die Trennung von TV-Moderatorin Jana Wosnitza (31) verarbeitet und gab EXPRESS.de vor dem Topspiel beim EHC München (Freitag, 1. November 2024, 14 Uhr) in seiner alten bayerischen Heimat ein Interview.

DEL-Jubilar Maxi Kammerer lobt Tendenz bei den Kölner Haien

Was kam Ihnen in den Sinn, als in Ihrem 400. DEL-Spiel Ihr Hammerschuss zum 1:0 im Netz einschlug?

Maxi Kammerer: Eigentlich gar nicht so viel – für uns war es einfach schön und wichtig, so in die Partie zu starten. Früh in Führung zu gehen und einem Rückstand nicht hinterherzulaufen, ist immer eine gute Sache. Mir hat das Tor natürlich auch Auftrieb gegeben, aber das Jubiläum hatte ich in dem Moment gar nicht so auf dem Schirm.

Und dann legten Sie Ihrem Sturmpartner Aubry auch noch das Siegtor auf. Schafft es dieses Spiel in Ihre persönliche Top-Ten?

Kammerer: Dass ich Louis in dem Spiel zusätzlich noch einen auflegen konnte, war natürlich auch sehr schön, da wir in den vergangenen Jahren schon viele Momente zusammen erlebt haben. Die Chemie zwischen uns ist sehr gut – auf, aber auch neben dem Eis. Das Spiel war schon sehr besonders und emotional aufgeladen. Ob es die Partie in die Top-Ten geschafft hat, kann ich allerdings schwer beurteilen, da ich schon viele schöne Momente im Eishockey erlebt habe.

Im Anschluss an den Sieg gab es eine teaminterne Halloween-Party. Welches Kostüm trugen Sie und welches der Kollegen hat Ihnen am besten gefallen?

Kammerer: Ich bin als Bauarbeiter gegangen – das hatte keinen großen Hintergrund, vielmehr bin ich im vergangenen Karneval ebenfalls schon als Bauarbeiter gegangen, weswegen sich das Kostüm anbot. Wir hatten viele gute Kostüme dabei, weswegen ich mich schwertue, jemand einzelnen zu nennen. „Hank“ (Håkon Hänelt, d. Red.) als „Joker“, „Calle“ (Robin van Calster,d. Red.) als Zwerg oder Tim Wohlgemuth als „Hippie“ – da war einiges dabei, was uns zum Schmunzeln gebracht hat. Und darum ging es an dem Abend.

Wie wurde der Abend verbracht?

Kammerer: Wir waren zusammen mit dem Trainerteam sowie den Familien und Kindern in der Motorworld, wo es lecker Essen und Getränke gab. Nach dem Sieg gegen Wolfsburg unmittelbar zuvor war die Stimmung natürlich sehr entspannt.

Die Mannschaft scheint auf dem guten Weg, den sich Coach Jalonen erhofft hat, schnell voranzukommen. Liegt es an den Verstärkungen, am System oder an beidem?

Kammerer: Wir wussten von Anfang an, dass es ein bisschen Zeit brauchen würde – ein neues Trainerteam, ein anderes System, Neuzugänge. Das muss sich nach und nach finden. Man merkt, dass die Chemie mehr und mehr passt und das System langsam, aber sicher Früchte trägt. Wir spielen aktuell sehr konstant, weil wir uns einfach sehr an das System halten. Daher lassen wir auch wenig zu. Da wir das aktuell schaffen, haben wir immer die Möglichkeit, zu punkten. Wenn wir weiter an dem System arbeiten, bin ich mir sicher, dass wir noch den einen oder anderen Sieg holen werden, und das macht uns – wie den Fans – natürlich am meisten Spaß. Die Jungs, die wir dazugeholt haben, sind nicht nur gute Eishockey-Spieler, sondern auch wichtig für die Kabine, weil es sehr gute Charaktere sind – die Mischung passt.

Sind die Haie aus Ihrer Sicht nun so gereift, dass die Playoffs sicher erreicht und erfolgreich bestritten werden können?

Kammerer: Ich glaube schon, dass wir einen Schritt nach vorne gemacht haben, aber wir dürfen nicht vergessen, dass wir noch relativ am Anfang der Saison stehen und sie noch sehr lang ist. Die Liga ist sehr eng, es gibt viele gute Mannschaften – für uns geht es in jedem Spiel um wichtige Punkte, um für die Playoffs in einem guten Spot zu sein. Ich bin überzeugt davon, dass uns das gelingt. Wir haben eine Truppe, die für Aufsehen sorgen kann und das Potenzial hat, lange zu spielen.

Nach den Siegen fahren Sie bestimmt mit Selbstvertrauen nach München, wo Sie Ihr erstes Spiel im neuen SAP Garden bereits mit 6:4 gewinnen konnten, oder?

Kammerer: Wir haben durch die Siege in den vergangenen Partien unser Selbstvertrauen aufgebaut. Am Anfang der Saison hatten wir Spiele, die wir aus der Hand gegeben haben. Im Moment ist es meiner Meinung nach sehr schwer, gegen uns zu spielen, weil wir in der Defensive sehr kompakt und gut stehen. Dadurch geben wir uns die Chance auf Punkte. Auch in München müssen wir uns nicht verstecken, wenn wir unsere Leistung abrufen.

Ihre Jugend verbrachten Sie in Bayern, spielten für Reichersbeuern und Bad Tölz. Übt Ihre alte Heimat noch den Reiz aus, nach der Karriere dort zu leben oder sind Sie als in Düsseldorf geborener Kölner Hai jetzt Rheinländer durch und durch?

Kammerer: Ich bin immer noch sehr heimatverbunden und freue mich immer auf die Reisen in den Süden – dort wohnt meine Familie und viele Freunde, die ich versuche, möglichst häufig zu sehen. Gleichzeitig fühle ich mich im Rheinland sehr, sehr wohl – das Rheinland und die Menschen hier liegen mir und machen mir das Leben hier sehr einfach. Wo es nach der Karriere hingeht, weiß ich noch nicht.

Freuen Sie sich auch schon auf den 11.11.? Werden Sie in Köln sein oder die Zeit anderweitig nutzen?

Kammerer: Der 11.11. ist direkt nach der Deutschland Cup-Pause, am 10.11. starten wir mit dem Training. Wir werden demnach auf jeden Fall in Köln sein, aber eben auch trainieren. Wir werden mit den Jungs aber sicher schon eine kleine Tour starten und auch den neuen Teamkameraden zeigen, was Karneval hier in Köln bedeutet.