Eishockey-Drama in Köln: Die Kölner Haie stehen nach einem irren Finish im Halbfinale! Zehn Minuten vor Schluss lag der KEC noch zurück, dann kam die Wende.
Playoff-Thriller in KölnMit irrem Finish: Haie nutzen dritten Matchball fürs Halbfinale

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Die Kölner Haie, im Bild Tim Wohlgemuth, erreichten nach einem Playoff-Thriller gegen die Fischtown Pinguins am 28. März 2025 das Halbfinale der DEL.
Im dritten Versuch sollte es für die Kölner Haie am Freitagabend (28. März 2025) gegen die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven klappen, die Serie mit dem vierten Sieg zu beenden und ins Halbfinale der DEL-Playoffs einzuziehen.
Nach einer 3:0-Serienführung musste sich der KEC zweimal in Folge gegen die Pinguins geschlagen geben, in Spiel sechs der Viertelfinal-Serie klappte es aber: Durch einen 3:1-Erfolg stehen die Haie unter den letzten vier.
DEL-Playoffs: Zwei KEC-Tore aberkannt
Von Beginn an ging es im Haifischbecken ordentlich zur Sache. Die Gäste aus dem hohen Norden erwischten den etwas besseren Start und verbuchten die erste Großchance. Nach zwei Minuten rettete Julius Hudacek artistisch und verhinderte den frühen Rückstand.
Anschließend arbeiteten sich auch die Haie in die Partie, Frederik Storm scheiterte jedoch an Bremerhaven-Keeper Kristers Gudlevskis, der den Winkel verkürzte und den Versuch parierte.
Dennoch war den Gästen das Selbstvertrauen durch die vergangenen zwei Partien anzumerken, die Pinguins hatten mehr Puckbesitz und strahlten auch mehr Gefahr aus. Markus Vikingstads Versuch konnte Veli-Matti Vittasmäki noch entscheidend abfälschen, so ging die Scheibe neben das Tor.
Die Haie konnten sich vom Gästedruck in der Folge nur selten befreien, wenn dies gelang, spielte der KEC die Gegenstöße zu ungenau aus. Kurz vor der ersten Drittelpause bekamen die Kölner dann auch noch eine Zwei-Minuten-Strafe aufgebrummt. Diese konnten die Gäste jedoch nicht nutzen.
Im zweiten Drittel wurden die Haie dann stärker und setzten die Bremerhavener stärker unter Druck. Nach 27 Minuten gab es dann auch die erste Überzahlsituation für die Haie, in dieser scheiterte Otso Rantakari jedoch zweimal am Fischtown-Goalie Gudlevskis.
Die Spielüberlegenheit konnte der KEC nicht in Tore ummünzen, stattdessen schockten die Pinguins das Jalonen-Team: Im Slot schnappte sich Max Görtz in einer unübersichtlichen Situation den Puck und versenkte ihn im Haie-Kasten.
Im direkten Gegenzug lag der Puck dann auch im Gästetor, doch die Kölner durften nicht über den Ausgleich jubeln: Gudlevskis wurde mitsamt der Scheibe in seinen Kasten gedrückt, die Schiedsrichter gaben den Treffer dementsprechend nicht.
Im letzten Drittel hatten die Haie wieder mehr Probleme, das zweite Pinguins-Tor lag in der Luft. Doch der KEC kämpfte sich auch in dieser Phase zurück in die Partie und erlöste sich in der 50. Minute mit dem 1:1. Tim Wohlgemuth konnte per Abstauber Gudlevskis zum Ausgleich überwinden.
Danach wurde es dramatisch: Erneut bugsierte Wohlgemuth die Scheibe aus kurzer Distanz über die Linie. Gleichzeitig wurde jedoch auch das Tor aus der Verankerung gelöst, ob der Puck schon vorher die Linie überquert hatte, konnte auch nach Ansicht der Videobilder nicht zweifelsfrei geklärt werden. Erneut entschieden die Unparteiischen: kein Tor!
Doch kurz darauf explodierte die Lanxess Arena: In der 59. Minute war es Alexandre Grenier, der Gudlevskis doch noch überwinden konnte. Anschließend warfen die Bremerhavener alles nach vorne und holten den Torwart zu Gunsten eines weiteren Feldspielers aus dem Kasten.
Doch die Gäste kamen nicht mehr zurück, stattdessen startete Grenier mit seinem zweiten Treffer ins leere Tor zum 3:1-Endstand die Party auf der rechten Rheinseite.
Der Matchwinner war nach dem Spiel glücklich: „Es war unglaublich! Wir haben hart gekämpft, alles gegeben. Die Fans waren der Wahnsinn.“
Im Halbfinale treffen die Kölner Haie nun auf den Hauptrundenersten ERC Ingolstadt. Spiel eins geht am Mittwoch (2. April) um 19.30 Uhr in Oberbayern über die Bühne. Sollte der KEC auch diese Serie gewinnen, würde im DEL-Finale die Eisbären Berlin oder die Adler Mannheim warten.