Die Missbrauchsvorwürfe im NHL-Klub Florida Panthers liegen zwar schon elf Jahre zurück, kam jedoch jetzt erst ans Tageslicht. Chefcoach und Präsident sind in der Folge bereits zurückgetreten.
Nach MissbrauchsvorwürfenChefcoach und Präsident von NHL-Klub treten zurück
Florida. Wegen einer elf Jahre zurückliegenden Missbrauchsaffäre ist Joel Quenneville (63) am Freitag (29. Oktober 2021) als Chefcoach der Florida Panthers in der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL zurückgetreten.
Der 63-Jährige zog damit die Konsequenzen aus einem am Dienstag (26. Oktober) veröffentlichten unabhängigen Untersuchungsbericht. Laut diesem gehörte Quenneville 2010 zu einer Gruppe Verantwortlicher bei den Chicago Blackhawks, die die Missbrauchsvorwürfe des Profis Kyle Beach (31) gegen einen Assistenztrainer nicht verfolgt hatten.
Florida Panthers mit zwei Millionen Dollar Geldstrafe belegt
Quenneville hatte während seiner Zeit als Cheftrainer in Chicago dreimal den Stanley Cup (2010, 2013, 2015) gewonnen. Seinem Rücktritt war ein Gespräch mit NHL-Commissioner Gary Bettman (69) vorausgegangen. Alle Beteiligten seien sich laut eines NHL-Statements einig gewesen, dass es „nicht länger angemessen ist, dass er als Floridas Cheftrainer arbeitet“.
Aufgrund des Vorfalls war am Dienstag bereits Blackhawks-Präsident Stan Bowman (48) zurückgetreten. Zudem wurde der Klub aus der „Windy City“ mit einer Geldstrafe von zwei Millionen Dollar belegt.
„Ich bewundere Kyle Beach für seinen Mut, sich zu melden. Ich bin entsetzt darüber, dass er bei seiner ersten Klage und in den elf Jahren danach so schlecht unterstützt wurde, und bedauere alles, was er durchgemacht hat“, sagte NHL-Boss Bettman. Als Interimscoach übernimmt Andrew Brunette (48) die Panthers, die in dieser Saison nach sieben Spielen noch ungeschlagen sind. (sid)