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Wieder Ärger um Pride NightsNHL-Goalie boykottiert Warm-up im Regenbogen-Shirt

James Reimer ist nach einem Gegentreffer enttäuscht.

James Reimer, hier bei einem NHL-Spiel am 18. Oktober 2022, hat sich geweigert, sich in einem LGBTQIA+-Shirt aufzuwärmen.

Erneut hat sich ein NHL-Spieler geweigert, sich in einem Shirt mit Regenbogenfarben aufzuwärmen. Die eigentlich lobenswerte Initiative der Pride Nights schreibt erneut Negativ-Schlagzeilen.

Um ein Zeichen zu setzen, hat die National Hockey League die Pride Nights eingeführt. Einmal pro Saison soll jedes Team seine Unterstützung für die LGBTQIA+-Community deutlich machen.

Bei den Aktionstagen bekommen Organisationen die Chance, sich vorzustellen. Zudem hat es sich etabliert, dass die Spieler durch ihre Kleidung oder Tapes in Regenbogenfarben am Schläger ihre Solidarität zeigen.

NHL-Goalie Reimer will sich nicht im Regenbogen-Shirt warmmachen

Doch immer mehr Spieler wollen sich nicht daran beteiligen. Das jüngste Beispiel: James Reimer (35) von den San Jose Sharks.

Der Torhüter weigerte sich, sich am Samstag (18. März 2023) gemeinsam mit seinen Teamkollegen vor dem Spiel gegen die New York Islanders im entsprechenden Shirt aufzuwärmen.Nehmen Sie an der EXPRESS.de-Umfrage teil:

Seinen Boykott begründete Reimer mit seinem christlichen Glauben. „In diesem spezifischen Fall habe ich mich dazu entschieden, nicht für etwas einzustehen, das gegen meine persönlichen Überzeugungen ist. Diese beruhen auf der Bibel, der höchsten Autorität in meinem Leben“, wurde Reimer in einem Statement seines Vereins zitiert.

Er glaube fest daran, dass jede Person wertvoll sei und dass die LGBTQIA+-Community, wie jede andere, in jeder Hinsicht im Hockey willkommen sein sollte, so Reimer. Um dafür mit einem entsprechenden Aufwärm-Shirt ein Zeichen zu setzen, dazu reichte diese Überzeugung aber offenbar nicht aus.Das ganze Statement lesen Sie hier auf Twitter:

Reimer ist nicht der erste Spieler, der bei der Pride Night seiner Mannschaft nicht mitzieht. Der russische Verteidiger Iwan Proworow setzte am 17. Januar beim Warm-up der Philadelphia Flyers in Regenbogen-Shirts ebenfalls aus. Auch er begründete das mit seinem Glauben.

Die New Rangers verzichteten wenig später während ihrer Pride Night sogar komplett auf die angekündigten Shirts beim Warmmachen, auch die Minnesota Wild ließen ihre Regenbogen-Shirts Anfang März in der Kabine.

Der eigentliche Sinn der Pride Nights gerät dadurch immer mehr in den Hintergrund. Statt für Toleranz und Inklusion zu werben, wird nun über Meinungsfreiheit diskutiert. Auch das Argument, man müsse die vielen russischen NHL-Profis vor Repressalien in ihrer Heimat schützen, wird immer wieder angeführt.

Brian Burke, derzeit President of Hockey Operations bei den Pittsburgh Penguins, zeigte sich enttäuscht über die Boykotte.

„Ich wünschte, die Spieler würden verstehen, dass es bei den Pride-Shirts um Inklusion geht und darum, alle willkommen zu heißen“, sagte der frühere Spieler und heutige Funktionär.

„Wenn ein Spieler die Regenbogenfarben trägt, bedeutet das nicht, dass er für bestimmte Werte eintritt oder sich für eine Sache einsetzt! Er sagt: Ihr seid hier willkommen. Und das seid ihr, in jedem einzelnen NHL-Gebäude.“

Burkes jüngster Sohn Brendan outete sich 2009 als schwul. Damals galt er in der Eishockey-Welt als Pionier. Nur wenige Monate später kam er im Alter von 21 Jahren bei einem Autounfall ums Leben. Luke Prokop war 2021 der erste Spieler, der sein Coming-out hatte, während er bei einem NHL-Team unter Vertrag stand.