Nach Putin-AussagenHarte Kritik an Russlands Sport-Legende Owetschkin: „Feiger Speichellecker“

Alexander Owetschkin bei einem Eishockey-Spiel der NHL. Der Russe steht für seine Nähe zu Präsident Wladimir Putin in der Kritik.

Russlands Eishockey-Star Alexander Owetschkin, hier am 26. Februar 2022 im Spiel der Washington Capitals bei den Philadelphia Flyers, steht wegen seiner Nähe zu Russland-Präsident Wladimir Putin in der Kritik.

Sportlich ist er einer der Größten seiner Zeit, menschlich zeigt Russlands Eishockey-Legende Alexander Owetschkin nach Ausbruchs des Kriegs in der Ukraine aber beträchtliche Schwächen. Dafür hagelt es Kritik.

Russlands Eishockey-Superstar Alexander Owetschkin (36) fliegen seine halbherzigen Aussagen zum von Präsident Wladimir Putin (69) in der Ukraine begonnenen Krieg immer heftiger um die Ohren. Am Freitag (25. Februar 2022) hatte sich der NHL-Star zwar gegen Krieg ausgesprochen, ein klares Statement allerdings vermissen lassen.

„Bitte, keinen Krieg mehr. Wir müssen in Frieden leben“, sagte der NHL-Profi der Washington Capitals nach einer Trainingseinheit. Er selbst könne allerdings nichts tun, beteuerte Owetschkin. Er ist als glühender Putin-Anhänger bekannt und hat für sein Profilfoto bei Instagram noch immer ein gemeinsames Bild ausgewählt.

Kein Wunder also, dass sein Statement auch für viel Wirbel sorgte. Nach Beschimpfungen von NHL-Ikone Dominik Hasek (57) ging auch die Presse in Nordamerika hart mit Owetschkin ins Gericht.

Presse geht Alexander Owetschkin für Putin-Treue an

Die „Montreal Gazette“ ist der Auffassung, dass es „nicht wahr ist, dass Owetschkin nichts tun kann“. Das Blatt forderte den Profi auf, „seine beträchtliche Kraft einzusetzen, um den Tyrannen von seinem Sockel zu stürzen“.

Noch deutlicher wurde das Sportblogging-Netzwerk SB Nation. „Zu sagen, dass er sich hilflos fühlt, ist ein unaufrichtiger Versuch, seine Bedeutung herunterzuspielen“, hieß es dort. Als einer der international prominentesten Athleten Russlands könne er „sich anders ausdrücken. Er hat sich dagegen entschieden.“ Owetschkin sei ein „feiger Speichellecker“.

NHL-Legende Hasek wütend auf Alexander Owetschkin

Dominik Hasek hatte sich bereits unmittelbar nach den Owetschkin-Aussagen auf den Stürmer eingeschossen. Der ehemalige Eishockey-Torwart haderte vor allem mit der letzten Passage des Statements, in der der Russe erklärte, dass er „kein Politiker“ sei, er aber gleichzeitig an Wladimir Putin festhielt: „Er ist mein Präsident“.

Für den Tschechen ein absolutes No-Go. Auf Twitter schrieb der Ex-Eishockey-Profi zu den Äußerungen des Capitals-Stars: „Jeder Erwachsene in Europa weiß genau, dass Putin ein wahnsinniger Mörder ist und dass Russland einen Angriffskrieg gegen das freie Land und sein Volk führt“.

Hasek appellierte außerdem an die amerikanische Eishockey-Liga und forderte ein klares Zeichen im Kampf gegen den Krieg. „Die NHL muss die Verträge aller russischen Spieler sofort aussetzen! Jeder Athlet repräsentiert nicht nur sich selbst und seinen Verein, sondern auch sein Land und seine Werte und Handlungen. Das ist ein Fakt. Tut die NHL dies nicht, trägt sie eine indirekte Mitverantwortung für die Toten in der Ukraine“, schrieb die Eishockey-Legende.

NHL: Hasek fordert Ausschluss russischer Spieler

Der Tscheche sei sich durchaus bewusst, dass eine solche Maßnahme nicht wirklich fair sei. Aus seiner Sicht gäbe es aber keine andere Möglichkeit.

Deshalb richtete er am Ende seines Tweets noch einige Worte an alle Putin-Gegner: „Ich möchte auch schreiben, dass es mir sehr leidtut für die russischen Athleten, die Putin und seine russische Aggression in der Ukraine verurteilen. Allerdings halte ich im Moment auch deren Ausschluss für eine Notwendigkeit.“ (sid/job/bc)