Was war denn da los? Bei einem Eishockey-Spiel erschien der Trainer der Heim-Mannschaft vor dem letzten Drittel mit Klebeband über dem Mund zum TV-Interview.
„Dürfen nicht darüber sprechen“Skurriler Maulkorb vor TV-Interview: Trainer klebt sich selbst den Mund ab
Sportlich läuft beim schwedischen Eishockey-Klub Frölunda Hockey Club aktuell alles nach Plan. Der Verein steht in der ersten schwedischen Liga nach 14 Spielen auf Platz zwei, nur einen Punkt hinter Spitzenreiter Brynäs IF.
Beim Spiel gegen Skelleftea AIK am Dienstagabend (29. Oktober 2024) sorgte nun aber Trainer Roger Rönnberg mit einem skurrilen Interview-Auftritt für großes Aufsehen.
Trainer verbietet sich vor TV-Interview selbst den Mund
Vor dem letzten Drittel sollte der Coach – beim Eishockey sind solche In-Game-Interviews nicht unüblich – seine Einschätzung zum laufenden Spiel abgeben.
Doch Rönnberg hatte offenbar Angst davor, sich mit seinen Aussagen in die Bredouille zu bringen. Aus seiner Sicht hatte der Gegner zuvor in einer Szene zu viele Feldspieler auf dem Eis gehabt. Die Schiedsrichter hatten die unerlaubte Überzahl allerdings nicht geahndet. Kurzerhand erschien er deshalb mit zugeklebtem Mund zum Live-Interview!
TV4-Kommentator Patrik Westberg reagierte überrascht auf Rönnbergs Klebeband-Auftritt. „Das ist ein wirklich gutes Spiel, das Sie aber nicht kommentieren möchten, nehme ich an?“, fragte der verdutzte Reporter lachend.
Rönnberg ließ den TV-Mann dann nicht lange zappeln und riss sich das Klebeband wieder vom Mund, um die skurrile Aktion zu erklären. „Ich dachte, Sie wollten über die sechs Männer auf dem Eis sprechen“, sagte der Coach. „Wir dürfen nicht über Schiedsrichter und solche Dinge sprechen. Entschuldigung, Entschuldigung.“
Rönnberg, der ab der kommenden Saison den Schweizer Erstligisten HC Fribourg-Gottéron trainieren wird, hatte in der Vergangenheit immer wieder Schiedsrichter-Entscheidungen scharf kritisiert. In Schweden gibt es seit Längerem Diskussionen darüber, inwieweit sich Coaches und Offizielle öffentlich an den Spielleitern abarbeiten sollten.
Diesmal hatte sich Rönnberg aber im Griff, sprach – ganz ohne Klebeband – über das bis dahin ausgeglichene Spiel. Der Reporter verabschiedete ihn schließlich mit einem gut gemeinten Tipp in den letzten Spielabschnitt: „Passen Sie mit diesem Klebeband auf Ihren albernen Schnurrbart auf“, sagte Westberg. Rönnbergs Antwort: „Danke, Küsschen und eine Umarmung!“
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Die Laune beim Frölunda-Trainer dürfte sich im letzten Drittel dann noch weiter verbessert haben. Sein Team setzte sich am Ende mit 4:2 durch und ist weiter klar auf Playoff-Kurs.