Wirbel am Betzenberg1. FC Kaiserslautern schmeißt Trainer vor Relegation raus – Ex-Kölner folgt

Dirk Schuster gestikuliert bei einem Spiel der 2. Bundesliga mit ausgestrecktem Arm

Dirk Schuster, hier am 9. Mai 2021 noch in Diensten von Erzgebirge Aue beim Zweitliga-Spiel gegen den SC Paderborn, übernimmt den Trainerjob beim 1. FC Kaiserslautern.

Der 1. FC Kaiserslautern hat den direkten Aufstieg verspielt, kann den Sprung in die 2. Bundesliga aber noch über die Relegation schaffen. Trotzdem hat der Klub Trainer Marco Antwerpen jetzt rausgeschmissen.

Den direkten Aufstieg durch zuletzt drei Niederlagen in Folge verspielt. Nur über die Relegation gegen Dynamo Dresden kann der 1. FC Kaiserslautern noch den Sprung in die 2. Bundesliga schaffen – trotzdem haben die Roten Teufel am Dienstag (10. Mai 2022) Trainer Marco Antwerpen (50) rausgeschmissen! Auch Co-Trainer Frank Döpper (50) muss gehen.

„Zu dieser Entscheidung kamen die FCK-Verantwortlichen nach einer intensiven Analyse der aktuellen Situation“, teilten die Pfälzer mit. Am Sonntag (8. Mai) gab es eine bittere 0:2-Pleite bei Viktoria Köln. Während der Partie in Höhenberg geisterte das Gerücht herum, dass die Gruppe „Saar-Pfalz-Invest“, der 33 Prozent der Anteile am FCK gehören, Miroslav Klose (43) als neuen Trainer installieren wolle.

Doch nicht der Weltmeister von 2014 übernimmt beim Tabellendritten der 3. Liga: Dirk Schuster (54) wird die Mannschaft in den Relegationsspielen gegen Dresden betreuen. Der Coach soll einen Vertrag bis 2024 unterschrieben haben.

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Schuster, der in seiner langen Spieler-Laufbahn von 1997 bis 1999 für den 1. FC Köln die Schuhe geschnürt hatte, war zuletzt bis zum Ende der Saison 2020/2021 bei Erzgebirge Aue tätig. Gemeinsam mit ihm wird Co-Trainer Sascha Franz an den Betzenberg kommen.

1. FC Kaiserslautern: Marco Antwerpen äußert sich

Antwerpen war am Dienstagvormittag noch vom Verbleib auf dem Betzenberg ausgegangen. „Stand jetzt“, hatte der Coach der „Rheinpfalz“ gesagt, werde er an diesem Mittwoch ab 10.30 Uhr das Training leiten. Von der Entwicklung und den aufkommenden Gerüchten seit dem 0:2 in Köln zeigte sich Antwerpen „natürlich überrascht, wir haben die beste Drittliga-Saison des FCK gespielt“, zitierte ihn die Zeitung. Nun ist er seinen Job trotzdem los.

Marco Antwerpen gestikuliert am Spielfeldrand.

Marco Antwerpen, hier am 9. August 2021, ist nicht mehr Trainer in Kaiserslautern.

„Ich bin geschockt und traurig über diese Entscheidung. Ich wollte mit diesem Klub aufsteigen, habe alles dafür gegeben und nun diese wahnsinnige Entscheidung“, sagte Antwerpen zu Sport1.

Antwerpen nach Rauswurf: „Bin geschockt und traurig“

Der freigestellte Coach weiter: „Warum diese Person (Thomas Hengen, d. Red.) das macht, weiß ich nicht. Die Mannschaft steht hinter uns als Trainerteam und das muss ich jetzt erstmal sacken lassen. Ich bedanke mich bei den Jungs und diesen fantastischen Fans. Ich hoffe, dass der Aufstieg gelingen wird.“

Zuletzt gab es Behauptungen, Antwerpen sei in Gesprächen mit Schalke 04. An diesem Gerücht ist allerdings gar nichts dran. „Solche gezielt gestreuten Gerüchte passen zum Bild, das der Klub gerade abgibt. Ich hätte nicht gedacht, dass ein Profiverein, der noch in die 2. Bundesliga aufsteigen kann, so chaotisch auftritt“, erklärte Antwerpens Berater Stefan Backs.

Antwerpen hatte den FCK Anfang Februar 2021 auf Platz 16 (nur einen Punkt vor dem letzten Tabellenplatz) übernommen und Lautern zum Klassenerhalt geführt. In dieser Saison mischten die Roten Teufel unter der Leitung des 50-Jährigen im Aufstiegsrennen mit und können den Sprung in die 2. Bundesliga noch über die Relegation schaffen. Allerdings nicht mit Marco Antwerpen, sondern mit Dirk Schuster. (tsc)