„Man wird in der Mannschaft aufgezogen“FC-Profi hat Regensburg-Rechnung offen

Benno Schmitz am Mittwoch (27. Juli 2022) im Trainingsduell mit Anthony Modeste (l.).

Benno Schmitz am Mittwoch (27. Juli 2022) im Trainingsduell mit Anthony Modeste (l.).

Jahn Regensburg im DFB-Pokal – daran hat der 1. FC Köln keine guten Erinnerungen. Gilt insbesondere für Benno Schmitz, dem vor eineinhalb Jahren sein Tor-Debüt weggepfiffen wurde.

von Martin Zenge  (mze)Julian Meiser  (jm)

Der „kölsche Cafu“ hat noch eine Regensburg-Rechnung offen!Benno Schmitz (27) absolvierte bislang 82 Pflichtspiele für den FC, wartet aber weiterhin auf sein erstes Tor. Dabei war es am 3. Februar 2021 eigentlich schon so weit …

Damals musste Köln – wie auch am kommenden Samstag (30. Juli 2022, 15.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf EXPRESS.de) – im DFB-Pokal in Regensburg ran. Schmitz traf zur vermeintlichen 3:1-Führung, doch aufgrund einer eigenartigen Abseitsregel pfiff das Schiedsrichtergespann sein Tor-Debüt nach Eingreifen des VAR zurück.

1. FC Köln: Benno Schmitz' geplatztes Tor-Debüt in Regensburg

So wirklich nachvollziehen kann der Rechtsverteidiger die Entscheidung bis heute nicht: „Irgendwelche Regelwerke gibt es, die darlegen, dass es falsch war. Ich denke, es war eine Auslegungssache.“ DFB-Lehrwart Lutz Wagner (59) sprach später sogar von einem Fehler.

Nach einer abgewehrten Ecke hatte ein Regensburger den Ball aus dem Strafraum geklärt – die Unparteiischen ordneten dies aus unerfindlichen Gründen aber nicht als neue Spielsituation ein und ahndeten zur Verwunderung aller die vorherige Abseitsstellung von Vorlagengeber Ondrej Duda (27).

Das Ende vom Lied: Köln flog mit 5:6 nach Elfmeterschießen aus dem Wettbewerb, und Schmitz ist noch immer torlos. Er verrät: „Man wird in der Mannschaft manchmal aufgezogen, weil man noch kein Tor hat oder nur nah dran war. Deswegen will ich irgendwann mal ein Tor schießen.“ Vielleicht ja ausgerechnet Samstag in Regensburg...

Benno Schmitz: Jahn Regensburg ist „mit das schwerste Los“

Ob mit oder ohne Tor-Durchbruch: Schon wieder im Jahnstadion ausscheiden möchte Schmitz auf keinen Fall. Wie kompliziert die Aufgabe beim Zweitliga-Spitzenreiter wird, ist ihm allerdings genauso bewusst: „Das ist mit das schwerste Los, das man in der ersten Runde erwischen kann. Ein Zweitligist, der gut drauf ist und die ersten beiden Spiele gewonnen hat. Aber wir wollen natürlich dagegenhalten, weiterkommen und die Runde überstehen. Wir sind der Erstligist.“Anzeige: Jetzt Gutschein für den Fanshop des 1. FC Köln gleich hier im EXPRESS-Gutscheinportal sichern!

Nach viereinhalb Wochen Vorbereitung sieht er das Team gerüstet für Pokal, Bundesliga und Conference League: „Wir sind alle auf einem Super-Niveau von der Leistungsdichte und dem Fitnesszustand her. Jeder freut sich, dass es losgeht.“

Schmitz selbst zählte zu den größten FC-Überraschungen der Vorsaison, will seinen Stammplatz behaupten: „Momentan habe ich ein gutes Selbstvertrauen und bin gut im Rhythmus.“ Doch er ist auch Teamplayer: „Ich glaube, dass wir drei gute Außenverteidiger haben auf meiner Position. Wenn jetzt mehr Spiele kommen, werden wir rotieren, das ist ganz normal.“

Liefert der gebürtige Münchner weiter so zuverlässig ab – defensiv wie offensiv (fünf Vorlagen) – führt beim FC kaum ein Weg an ihm vorbei. Warum es für Schmitz unter Steffen Baumgart (50) so viel besser als zuvor läuft? Der 27-Jährige erklärt: „Erstens kommt mir der Spielstil entgegen: Dass wir offensiver, höher agieren. Pressing spielen. Dass wir frühere Ballgewinne haben. Das habe ich auch die Jahre davor ähnlich in Salzburg und in Leipzig gespielt. Und ich bin fit geblieben, war eigentlich nur einmal zum Ende hin verletzt. Das waren alles Punkte, die mir gut getan haben.“

Und die zu seiner Vertragsverlängerung bis 2024 geführt haben. Fehlt nur noch das Tor-Debüt...

Die personellen Vorzeichen für Samstag sind derweil weiterhin bestens. Baumgart hat seinen kompletten Kader beisammen, am Mittwoch (27. Juli) kehrte auch Sebastian Andersson (31) nach eintägiger Krankheitspause zurück.