Sargis AdamyanVon der Startelf auf die Tribüne: Baumgart begründet Degradierung

Sargis Adamyan beim Training des 1. FC Köln.

Am Samstag (1. April 2023) hatte Sargis Adamyan noch gute Laune beim Abschlusstraining. Kurz danach wurde er aus dem Kader gestrichen.

Obwohl der 1. FC Köln große Probleme hat, ein Tor zu erzielen, verzichtete Steffen Baumgart gegen Mönchengladbach auf Sargis Adamyan. Stattdessen gab Jan Thielmann sein Comeback.

von Marcel Schwamborn  (msw)

Zwölf von 26 Bundesliga-Spielen ohne Tor. Beim FC klemmt es in der Offensive weiter gewaltig. Nur vier Liga-Konkurrenten haben weniger Treffer erzielt. Überraschend verzichtete Trainer Steffen Baumgart (51) beim 0:0 gegen Mönchengladbach am Sonntag (2. April 2023) aber auf einen Akteur, der genau dafür geholt wurde.

Mittelstürmer Sargis Adamyan (29) kam im vergangenen Sommer aus Hoffenheim. Doch die Bilanz nach 22 Bundesliga-Einsätzen fällt mit einem Tor dürftig aus. Beim 1:6 in Dortmund vor einer Woche stand der Armenier in der FC-Startelf. Im Derby war er nicht einmal im Kader. Zum ersten Mal in dieser Saison verzichtete Baumgart ganz auf ihn.

Jan Thielmann erstmals nach Verletzung wieder dabei

Am Abschlusstraining am Samstag (1. April) hatte Adamyan noch teilgenommen. Doch überraschend rutschte Jan Thielmann (20) erstmals seit seiner Muskelverletzung im Oberschenkel wieder ins Aufgebot, obwohl Baumgart dies am Freitag bei der Pressekonferenz noch ausgeschlossen hatte.

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Vor der Partie wollte der FC-Coach nicht näher auf seine Entscheidung eingehen. „Es ist kein Thema, das wir hier besprechen“, sagte er da nur kurz angebunden. Nach dem Spiel wurde er dann deutlicher.

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„Das ist eine sportliche Geschichte gewesen. Es ist keine Entscheidung gegen Sargis, sondern eine klare für Jan gewesen“, sagte Baumgart und führte das aus. „Ich hatte Jan am Donnerstag aufgrund seiner langen Verletzung gesagt, dass er nicht im Kader sein wird, weil wir Sorge hatten, dass er sich wieder verletzt. Dann haben wir Freitag und Samstag die Einheiten gesehen. Jan hat sich da einfach den Arsch aufgerissen und hat sich so auf den letzten Metern in den Kader gespielt.“

Während Adamyan also gestrichen wurde, durfte der U21-Nationalspieler sein Comeback feiern. „Wir haben gesagt: Wer trotz der Nachricht so trainiert und arbeitet, den können wir nicht draußen lassen. Das zeichnet Jan aus. Er ist ein Kölner Junge, das Derby stand an. Schon vor fünf Wochen hatte er gesagt, dass das Derby sein Ziel war. Er hat mir die Entscheidung abgenommen, indem er so gearbeitet hat, wie er es gemacht hat“, freute sich Baumgart.

Jan Thielmann im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach.

Jan Thielmann durfte im Derby gegen Borussia Mönchengladbach am Sonntag (2. April 2023) sein Comeback feiern.

Zwölf Minuten waren Thielmann deshalb noch vergönnt, einen Torschuss gab er noch ab. „Es gibt nichts Schöneres, als ihn in so einem Spiel reinzuwerfen“, sagte Baumgart.

Adamyan dürfte sich weniger gefreut haben. Als sogenannter „Königstransfer“ war er für 1,5 Millionen Euro geholt und mit einem Vierjahresvertrag ausgestattet worden. Nun reichte es nicht einmal mehr für einen Kaderplatz.