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„Die Deutschen quälen“Ex-Kölner fällt drastisches Urteil über einstigen FC-Trainer

Josef Bläser (v.l.n.r.), Harald Konopka, Trainer Gyula Lorant und Jürgen Glowacz stehen beim Training auf dem Platz.

Josef Bläser, Harald Konopka, Trainer Gyula Lorant und Jürgen Glowacz (von links) beim Training des 1. FC Köln am 10. Juli 1971.

Das Fußballgeschäft ist nicht immer harmonisch. Manchmal ist es sogar richtig rau. Diese Erfahrung musste auch ein ehemaliger Spieler des 1. FC Köln machen: Jupp Bläser.

Josef „Jupp“ Bläser (70) spielte drei Jahre lang für den 1. FC Köln. Das war Anfang der 1970er-Jahre. Der Defensivspieler war noch blutjung als er nach Köln wechselte – und geriet prompt mit dem damaligen FC-Trainer Gyula Lorant (†58) aneinander.

In der neuen Ausgabe der Fußball-Zeitschrift „11 Freunde“ berichtet der gebürtige Merzenicher Bläser ausführlich über sein schwieriges Verhältnis zum Ungarn Lorant.

1. FC Köln: „Wir gehen jetzt die Deutschen quälen“

Als das Junioren-Team des FC – rund um Jupp Bläser – 1971 den Gewinn der A-Jugend-Meisterschaft feierte, kam Lorant in das Bahnabteil der Bier trinkenden Jungspunde. Seine Ansage: „Morgen früh neun Uhr Training. Und Haare ab, sonst du nicht spielen.“

Die A-Jugendlichen gehorchten. Als sie am Folgetag pünktlich beim FC-Training aufschlugen, schickte Lorant Jupp Bläser und die anderen Jung-Spieler allerdings wieder fort. „Alles Schikane“, urteilt Bläser rückblickend über das Verhalten seines Trainers, der als Spieler 1954 Vizeweltmeister geworden war.

In dem Ablösespiel von 1971, das der 1. FC Köln mit dem SC Merzenich vereinbart hatte, ließ Trainer Gyula Lorant den Ex-Merzenicher Bläser eiskalt auf der Bank schmoren. Erst auf deutliche Anweisung von Mittelfeld-Boss Wolfgang Overath schickte Lorant den 18-jährigen Bläser nach der Halbzeitpause aufs Feld.

„Einmal hat er mich 75 Minuten warmlaufen lassen, die Leute auf der Tribüne haben sich schlappgelacht“, erzählt Bläser, der damals kurz vor einem Wutausbruch stand, allerdings von Heinz Simmet gerade noch zurückgehalten werden konnte.

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Bläser: „Ich war oft etwas vorlaut und habe ich auch nicht immer professionell verhalten, aber diese herrische und diktatorische Art von Lorant rechtfertigte das nicht.“

„Lorant liebte diese Machtspiele. Später, bei den Bayern, hat er zu seinem Assistenten Pal Cernai gerne gesagt: ‚Komm, Pal, jetzt gehen wir die Deutschen quälen.‘“, erinnert sich Bläser. Gyula Lorant trainierte den FC nur ein Jahr.

Bläser kam insgesamt 21-mal für den FC in der Bundesliga sowie achtmal im Uefa-Cup zum Einsatz. 1973 wurde er mit Köln Vizemeister und Vize-Pokalsieger. 1974 verließ Bläser den 1. FC Köln und schloss sich für 100.000 D-Mark dem TSV Alemannia Aachen an. (jm)